Heft 
(1956) 8
Seite
248
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I. Klasse 8 Pf.

II. Klasse 5,4 Pf.

III. Klasse 3,3 Pf.

auf

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I. Klasse 8 Pf.

II. Klasse 6 Pf.

III. Klasse 4,4 Pf.

(Die ungerechten Erhöhungen entsprechen dem Geldwert des Jahres 1896) Der Fahrpreis für die I. Klasse blieb unverändert. Die II. Klasse wurde um 13 Prozent, die III. Klasse sogar um 33 % Prozent erhöht.

Aus dieser Tariferhöhung ist ersichtlich, daß man der Arbeiterschaft die größten Lasten aufbürdete.

Die Fahrpreise überschritten seinerzeit die finanzielle Leistungsfähigkeit eines großen Teiles der Bevölkerung. Die Bedürfnisse zum Reisen wurden aber größer, und Jahr für Jahr mußten mehr Züge gefahren werden.

Am 18. Mai 1862 führte man nach langem Zögern auf dem Strecken­abschnitt WittenbergeBerlin die IV. Wagenklasse versuchsweise ein. Da der Fahrpreis nur die Hälfte der III. Klasse betrug, steigerte sich die Zahl der Reisenden, so daß man diese Maßnahme am 15. Juni 1864 auch bis Hamburg ausdehnte. Die IV. Klasse mit der Fahrpreisverbilligung brachte dann eine vorteilhafte Verkehrsbelebung.

Auch mit der Einführung der verbilligten Retourbilletts (Tageskarte) zögerte man, im Gegensatz zu anderen Bahnen, bis zum Jahre 1869.

Die Fahrpreise entwickelten sich dann für die Person und km:

Schnellzüge

Klasse , I. II. III. 1 8 8 0 9,5 7 5,1

nach der Verstaatl.

1 8 8 4 9 6,67 4,67

Personenzüge I. II. III. IV.

8 6 4,4 2,2

8 6 4 2

Diese Tarifänderung wirkte sich günstig in der Personenbeförderung aus. Im Etatsjahr 1894/1895 (vom 1. April bis 31. März) wurden von der BHB schon insgesamt 350 000 Fahrkarten verkauft.

I. Klasse =

1,6%

II. Klasse =

31,3 %

III. Klasse =

34,7 %

IV. Klasse =

32,4%

Auf der Berlin-Hamburger Bahn war gegenüber anderen Bahnen nicht nur der geringste Anteil an IV.-Klasse-Reisenden, sondern auch der Anteil I. Klasse war am geringsten. Trotzdem es in Hamburg reiche Kaufleute gab, lehnten diese ausrepublikanischem Sinn die I. Klasse ab, und unsere Vorfahren in Wittenberge stellten aus Geldmangel einen großen Anteil der

IV.-Klasse-Reisenden.

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