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HANS SEILER, PERLEBERG
Zum Titelbild
An der Westseite der Kirche zu Kletzke sind zwei Grabsteine der Quitzows und einige Wappen aus Sandstein in das Mauerwerk eingelassen. Einer dieser Steine wird auf unserem Titelbild gezeigt und stellt einen Quitzow und seine Ehefrau dar.
Es ist die Arbeit eines tüchtigen Meisters der Renaissance, die in Sandstein ausgeführt wurde. Man sieht, daß es dem Auftraggeber besonders darauf ankam, Wohlhabenheit und Macht seines Geschlechts zur Schau zu stellen. Zu dieser Zeit hatte das Bürgertum bereits seine Ansprüche auf Kultur und Macht im Staate angemeldet und entfaltet. Der Adel war bestrebt, in diesem Wettlauf nicht zurückzustehen. So kommt in diesem Bildwerk die Macht weniger durch die Wehrhaftigkeit zum Ausdruck, im Gegensatz zu älteren Ritterdarstellungen, vielmehr durch die reichgeschmückte und mit Profilierung versehene Rüstung des Ritters, die wohl kaum zu kriegerischen Auseinandersetzungen gedient hat. Die massige Gestalt ist auch eher die eines Lebemannes, als die eines Kämpfers.
Freuen wir uns, daß tüchtige Handwerker und Künstler solche Kunstwerke hinterlassen haben und schützen wir sie vor Verfall und Zerstörung und betrachten wir sie aufmerksam, haben sie uns doch viel über ihre Zeit zu erzählen.
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