Heft 
(1958) 2
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Wir veröffentlichen nachstehend einen Brief der Zentralen Kommission Natur- und Heimatfreunde zur Vorbereitung des V. Bundestages des Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands.

Berlin, den 18. Dezember 195 7

Ab alle Natur- und Heimatfreunde!

Freunde,

hört: Wir alle, ob wir an der Drehbank stehen oder den Acker pflügen, ob wir an den Schulen des Volkes lehren oder in seinen Instituten wir­ken, wir haben ein Vaterland. Es ist ein Land unserer Liebe, in dem der Wald und das Wasser, der Boden und was er an Schätzen birgt, die alt­ehrwürdigen Bauten und die neuen Kulturhäuser, die Werkbänke und die Traktoren den Arbeitenden dienen, ein Land, in dem wir das erste Mal in der deutschen Geschichte zum Staat ja sagen können, freudigen Herzens, weil es ein Staat des werktätigen Volkes ist: die Deutsche Demokratische Republik. Geführt von der Arbeiterklasse haben sich alle Werktätigen die­sen Staat geschaffen, geführt von ihr werden sie ihn weiter auf bauen. Voll Zuversicht dürfen wir heute unsere Heimat rühmen: friedliches Land auf dem Wege zum Sozialismus!

Diese, unsere Liebe zur Heimat haben die deutschen Nationalisten nie ge­kannt. Junker, Schlotbarone und ihre Militärs haben das Wort Vaterland nur mißbraucht, um Chauvinismus und Revanchegelüste im deutschen Volk zu züchten. Wieviel nationales Unheil hat uns das gebracht! Mit Ab­scheu vernehmen wir, daß in westdeutschen Landsmannschaften und nationalistischen Verbänden die Heimatliebe werktätiger Menschen wieder irregeleitet und mißbraucht wird, um Haß gegen unsere Nachbarvölker, vor allem gegen die Völker der Sowjetunion und der Volksdemokratien, zu schüren, Völkerhaß als glimmenden Funken des Krieges. Wir rufen den westdeutschen Heimatfreunden zu: Ein Land, in dem Militaristen herr­schen, ist eine stete Gefahr. Ein geeintes deutsches Vaterland aber kann es nur geben, wenn ihr die Herrschaft der Militaristen und der Konzerne brecht. Gemeinsames Handeln aller deutschen Demokraten und Sozialisten

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