Heft 
(1915) 4/5
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einem, so vereinigen sich natürlich auch die Seitenmoränen der zusammen­stoßenden Gletscherseiten zu einer, die dann in der Mitte des so gebildeten größeren Gletschers verläuft und dann Mittelmoräne genannt wird. Alle diese Gesteinsablagerungen, die auf der Oberfläche des Gletschers liegen, werden unter dem Namen Oberflächenmoräne zusammengefaßt.

Idealer Gletscher.

Alle Gesteinsbruchstücke, die auf der Gletscheroberfläche fortbewegt werden, haben ziemlich scharfe Kanten und Ecken erhalten, da sie auf ihrem Wege mit festen Gesteinsmassen nicht in Berührung kamen. Um so größere Gestalts­veränderungen erleiden diejenigen Trümmer, welche zwischen dem Gletscher und seinen Uferrändern, namentlich aber, die unter demselben, auf dem Gletscher­boden fortgeschoben werden. Sie werden unter dem Drucke der ungeheueren Eismassen, welche auf ihnen lastend sich fortbewegen, teils zu feinstem Mehle und scharfem Sande zerrieben, teils abgerundet, abgeschliffen, geglättet und an ihrer Oberfläche mit Schrammen und feinen Streifen versehen. Die großen Gesteinsbrocken, die auf diese Weise vom Gletscher bergab geführt oder wie man auch sagen kann, geschoben werden, nennt manGeschiebe". Diese Schotter­massen, die sich unter dem Gletscher befinden und die, um es noch einmal zu sagen, aus fein zerriebenem Gesteinsmaterial und mehr oder minder großen abgeschliffenen und häufig geschrammten Geschieben bestehen, bezeichnet man als Grundmoräne.

Das Material aller Moränen wird an dem unteren Ende des Gletschers, der Gletscherzunge, zu einem mächtigen oft verschiedene Meter hohen Walle ab­gelagert, den man mit dem Namen Endmoräne bezeichnet. Nicht alles Material der Grundmoräne wird bis zur Endmoräne hingeführt. Vielmehr bleibt in-