Heft 
(1927) 1/2
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Abb. 2. Alte Wehrkirche in Sadenbeck.

(Aus den Kunstdenkmälern der Provinz Brandenburg.)

auch zwei besonders schöne Stücke dieser Art aus Kyritz. Ebenso beweist die eingemanerte Katze aus Wittstock, die beim Abreißen eines Hauses gefunden und unseren: Museum überwiesen wurde, wie langlebig Opfervorstellungen beim Häuserbau waren.

Wie bringt so dieser eine Fund, der durch die Aufmerksamkeit von Herrn Kracht gleich unserem Museum gemeldet wurde, so mannigfache Beziehungen an den Tag und läßt uns Zeiten, die nun mehr als 700 Jahre zurückliegen, lebendig werden. So lange schon ist Sadenbeck nach der Slavenwelle wieder von Deutschen bewohnt. Und lange, lange vorher durch Jahrtausende hindurch war es auch germanisches Land. Von den Hügeln und Aeckern heben sich die Zeugen, verbrannte Gebeine beginnen zu redeu. Formen von Gefäßen und Geräten erzählen Heimatgeschichte. Reizvoll ist es, dieser Rede zu lauschen, aber besonders reizvoll, wenn der eigene Acker, der eigene Hof zu reden be­ginnen, wenn jeder sich eingefügt sieht in die lange Kette der Geschlechter seines Volkes, eingeschmiedet in dessen Schicksal, dem er untrennbar angehört, das er aber auch mitschafft.

Grabungswochen in Sadenbeck stehen uns noch bevor. Wir sind über­zeugt, daß wir dieselbe Hilfe, dieselbe freudige Teilnahme wie bisher dort finden werden und freuen uns schon heute auf die neuen Ergebnisse. A. v. A.