Heft 
(1927) 1/2
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Anordnung nun etwa alle Schwierigkeiten überwunden würden. Es gibt keine ideale Sammlungseinteilung. Wir haben selbst, des Zusammenhanges wegen, den Grundsatz stratigraphischer Anordnung stellenweise durchbrochen (siehe Dünensand beim Diluvium, Geschiebelehm beim Alluvium!). Vermeiden läßt sich dies, wenn man je ein gleichartiges Stück an die verschiedenen in Frage kommenden Stellen legt; aber dadurch vergrößert sich unnötigerweise der Raum, den die Sammlung beansprucht; vollends wo von einer Vollständigkeit unseres Grundstockes keine Rede sein kann. Zwar wird auch die größte Sammlung nie jemals vollständig, so gut wie die Natur selbst unerschöpflich ist. Aber die Lücken der vorliegenden Aufsannnlung sind zum Teil noch so empfindlich, daß wir deshalb auch nur von einem Grundstock zu einer Lchrsammlung sprechen. Diese Lückenhaftigkeit bringt es auch mit sich, daß die Erläuterungen nur teil­weise in strengem Zusammenhang stehen, um auf diese Weise die Einfügung späterer Nachträge zu erleichtern. Ausgabe des Lokalsammlers ist es, diesen Grundstock auf engem oder engstem Gebiet auszubauen, insbesondere nach der Seite der Geschiebeaufsammlung, die hier nur in groben Umrissen aufgeführt ist. Ueberhaupt liegt ja der wissenschaftliche Wert der Lokalsammlung in der möglichst vollständigen Ausbeutung eines oder weniger Fundpunkte.

Zuletzt möchte ich noch meinen Dank für freundliche Beratung aussprechen den Herren Geheimrat Professor Dr. I. F. Pompeckj, Professor Dr. F. Solger und Dr. W. O. Dietrich, ferner Herrn Professor Dr. I. Korn für die freund­liche Bestimmung der kristallinen Geschiebe.

Verwendete Schriften:

Kurt Hucke, Geologische Ausflüge in der Mark Brandenburg, Leipzig 1911.

Kurt Hucke, Die Sedimentärgeschiebe des norddeutschen Flachlandes, Leipzig 1917. Kurt Hucke, Geologie von Brandenburg, Stuttgart 1912.

Haus Menzel, Geologisches Wanderbuch für die Umgegend von Berlin, Stuttgart 1922 Erläuterungen zur Geologischen Karte von Preußen und benachbarten Bundesstaaten her­ausgegeben von der Preußischen Geologischen Landesanstalt, Blatt Rüdersdorf, Speren- berg, Fürstenwalde, Werder usw.

Außerdem verschiedene Spezialliteratur.

Im Druck: F. Solger, Geologische Heimatmuseen.

Ferner ein demnächst erscheinendes Bestimmungsbuch für kristalline Geschiebe von I. Korn.

I. Paläozoikum (Altertum der Erde).

1. Gips. Oberer Zechstein. Sperenberg.

Das Meer der oberen Zechsteinzeit verfiel, nachdem es den Kupferschiefer und Doloniite abgelagert hatte, in einem trockenen und warmen Klima der Eindampfung. Das Gipsvorkommen von Sperenberg ist eines der zahlreichen entsprechenden norddeutschen Vorkommen aus dieser Zeit. Mit Anhydrit zusammen finden sich im oberen Zechstein Steinsalz uno die wertvollen Kalisalze. Das plastische Salz ist aus der Tiefe in pfropfen­artigen Massen, sog. Salzhorsten die Nüdersdorfer Trias gehört dem Hangenden eines ebensolchen Horstes an emporgestiegen. Auf diese Weise entpuppt sich die ungeheuere Mächtigkeit (1200 m), in der das Steinsalz, das unter dem Gips von Sperenberg ansteht, erbohrt worden ist, als scheinbar, eben weil in der Achse des Horstes gebohrt wurde. Da Steinsalz und erst recht die Kalisalze sehr leicht löslich sind, gelangen sie nie an die Oberfläche eines Salzhorstes, sondern werden vorher vom Grundwasser aufgelöst. Daraus erklärt sich zweierlei: Das Anhydrit (La80Z einerseits bleibt als der am schwersten lösliche Bestandteil der ganzen Ablagerung allein übrig, geht durch Wasseraufnahme in Gips über und bildet alsGipshut" (bei Sperenberg etwa 100 m mächtig) das Ausgehende des Salzhorstes. Das in Lösung gegangene Steinsalz (bla LI) andererseits bildet die in der Mark häufigen Solquellen. Durch die