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Sole, die aus dem Bohrloch im Sperenberger Bruch quillt, wurde das Wasser des Krummen Sees so salzhaltig, daß nur noch Aale darin leben und am Ufer salzliebende Pflanzen gedeihen konnten. Die Gipskristalle strahlen häufig speerspitzenartig von einem Mittelpunkt aus, wovon angeblich der Ort Sperenberg seinen Namen tragen soll.
II. Mesozoikum (Mittelalter der Erde).
Buntsandstein.
2. Röt. Ob. Buntsandstein. Rüdersdorf.
Wie im übrigen Buntsandstein herrschen auch im Röt (Name!) die roten Gesteinsfarben vor, als Zeichen, daß zur damaligen Zeit unter warmem, trockenem Klima wie heute rote Verwitterungsböden entstanden, deren Eisengehalt in die (marinen) Mergel des Röt gelangte.
3. Kalksteinbänkchen mit tW^opkoi-is costata Röt. Rüdersdorf.
Das Vorkommen der marinen Myophorien neben anderen Meerestieren beweist mindestens für diese Lage eine Entstehung des oberen Buntsandsteins in Meerwasser.
4. Gips zwischen einschließendem Mergel. Röt. Rüdersdorf.
Der Röt entspricht einer Zeit warmen, trockenen Klimas, während dessen es in dem Becken des oberen Buntsandsteins zu Ausscheidung von Gips, stellenweise auch von Steinsalz kam
6. Muschelkalk.
5. Schichtfläche mit Muscheln. Wellenkalk (Unt. Muschelkalk). Rüdersdorf.
Pecten (Lntolium) ctiscites LLkckllOVti. sp.
iVl^opkoria vuIZaris LLiillO'I'ii. sp.
Manche der Pectenschalen zeigen noch erhaltene Farbspuren (rot bezeichnet). Pecten, die Kammuschel der heutigen Meere, war in der Vorzeit genau so beweisend für eine Entstehung der einbettenden Schichten im Meere.
6. Omplisloptxelis, Pecten ckiscitss 8LiiO. ltnicsrclium Lckmicki OLINIH Wellenkalk, Rüdersdorf.
Beispiel einer Massenanhäufung mariner Schnecken und Muscheln in Wechsellagerung mit fossilleeren Kalkschichten (Unterseite der Platte), eine eigentümliche Erscheinung, die in vielen Sedimenten zu beobachten ist.
7. Unterer Muschelkalk. Rüdersdorf.
Regellose Anhäufung von Schalen, besonders der Schnecke Ompimlop- t^ctm ZreZariL ZLtkllOVbiUM (sog. „Turbinitenbänkchen") zusammen mit anderen Schnecken (lloxonemn), Muscheln (Oervilleia skkoernesias socinlis ZLbtllOVkt.) und Grabfüßern (Zknptiopoclen, Lntalis). (In diesem Kalk wurde auch der Leratit lZenecllein Uuctii gefunden.) Die Regel
losigkeit der Lage der Fossilien spricht für Ablagerung in bewegtem Wasser.
8. Hlnrocoi-allmm commune. Wellenkalk Rüdersdorf.
Sehr häufig und bezeichnend für den Rüdersdorfer Wellenkalk sind die sehr verschieden gedeuteten, heute übereinstimmend als Wohnröhren und zwar wohl mariner Ringelwürmer (^nnelicten) angesehenen ktnrocorLllien. Gleich dem Sandwurm (^renicoln) der Nordseewatten bohrte sich Uti. ll-förmig gebogene Röhren. Zum Unterschied von ihm bildete es aber zwischen den U-Schenkeln eine Spreite (an dem großen und an dem mit U bezeichnten Stück sichtbar), die durch Vertiefung der Röhre entstand. Die Spuren der grabenden Tätigkeit des Tieres sind an Spreite und