Schenkeln dieser Stücke in Gestalt unregelmäßiger, feiner Runzeln zu schert. Die Ubirocorallien legten ihre Röhren nahezu flach im Schlamm an und sind fast stets unverzweigt. Ueber das mit U bezeichnet^ Stück verlaufen zahlreiche, parallele, feine Runzeln quer zum Verlauf der Uki^ocoruIIium- schenkel. Diese Runzeln haben mit dem Fossil nichts zu tun und zeigen sich häufig auf den Schichtflächen des Wellenkalks, von denen er wie von den größeren, oft darin auftretenden Rippelmarken (,,Wellen"furchen), seinen Namen erhalten hat. Die Entstehung der feinen Runzeln setzt noch unverfestigtes Sediment voraus.
9. Schaumkalk (Unterer Muschelkalk). Rüdersdorf.
Das Gestein erhält sein schaumiges Aussehen dadurch, daß es von zahllosen feinen Hohlräumerr durchsetzt ist. Diese stammen von kleinen Kalksursprünglich Aragonit-)(oolith-)kügelchen (anorganische oder organische IPflanzliche j Natur umstritten), ferner von Schalen mariner Mollusken und deren Bruchstücken, welche nach Ablagerung des Gesteins aufgelöst wurden. Das Gestein besteht somit nur noch aus dem kalkigen Bindemittel seiner ehemaligen gröberen Bestandteile. Geschätzter Baustein.
10. Kalk aus dem Unteren Muschelkalk (Schaumkalkabteilung), Rüdersdorf.
Das Gestein wird von tonigeren (dunkleren) Lagen durchsetzt, die deutliche Kreuzschichtung zeigen. Kreuzschichtung ist bezeichnend für Ablagerungen aus fließendem Wasser, besagt also in diesem Falle, daß das Gestein durch bewegtes Wasser auf dem Meeresgrund abgelagert worden sein muß.
11. Undularia (Chemnitzia) SLuluts 8LUll. s. lat. (6ux PIL^HO).
Schaumkalk, Rüdersdorf.
Das Innere der Schneckenschale wurde von Kalkschlamm ausgefüllt (Steinkern), wie die Bruchfläche am Steinkern zeigt. Dabei blieb der letzte (erhaltene) halbe Umgang leer. Im bereits abgelagerten Gestein wurde mit der Entstehung des Schaumkalks die Schneckenschale ausgelöst, wodurch der Spaltraum zwischen dem Steinkern und dem umgebenden Gestein (Abdruck) entstand. Der in Lösung gegangene Aragonit der Kalkschale schied sich au den Wänden des Aussüllungs- und Auflösungshohl- raums in zahlreichen Kalzitkriställchen aus, wodurch der Steinkern wieder an dem Abdruck befestigt wurde.
12. Stylolithen. Schaumkalk (Unt. Muschelkalk), Rüdersdorf.
Die Stylolithen — ehedem fälschlich auch als versteinertes Holz angesehen — gehören zu den eigentümlichsten und meist umstrittenen geologischen Erscheinungen. Ihre Bildung ist jetzt dahin geklärt, daß sie durch Auflösung und nicht durch Druck allein zu erklären sind; dabei wurde die nicht aufgelöste in die aufgelöste Gesteinsbank Hineingetrieben, wodurch die seltsame Riefung entstand. An: Ende des Stylolithen findet sich manchmal ein Fossil (siehe das kleinste Stück mit einem Pecten), dessen Umriß dann genau den Querschnitt des Stückes bestimmt. Die Kappe des Stückes wird durch eine Tonhaube gebildet, den tonigen Auflösungsrückstand des aufgelösten Kalkes.
13. Zölestin. Unt. Muschelkalk, Rüdersdorf.
8r 80i-8trontiumsulfut. In Sedimenten seltenes Mineral.
14. tVl^opkoris orbiLuIsris LH. Ob. Abteilung des unt. Muschelkalks, Rüdersdorf.
Beispiel für das massenhafte Auftreten einer einzigen Muschelart unter völligem oder fast völligem Ausschluß anderer Mollusken: Die auch heute im Meer, im Süß- wie im Brackwasser, häufige Erscheinung deutet auf Lebensverhültnisse hin, denen die betreffende Muschel allein einseitig angepaßt war. Der Mangel an Wettbewerb läßt diese Art in ungeheurer Stückzahl auftreten, wie denn das deutsche Muschelkalkmeer als Ganzes