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Lkplsonse Daudet.
dem fröhlichen Lumpenvölkchen, wie es vor einem Menschenalter zusammenkam, sein Pfeifchen rauchte, sein Glas Bier trank, sich in der zweideutigsten weiblichen Gesellschaft bewegte und ohne Unterlaß von seiner „Kunst" schwätzte.
Daudet fand um so leichter den Ausweg ans diesen Kreisen heraus zu einer mehr geregelten Lebensbahn, als es ihm glückte, als Sekretär in den Dienst des Herzogs
Erneste im Jahre 1873 die Leitung des „Journal ossiciel" übertragen worden war, trat er gleichfalls in die Redaktion dieses amtlichen Organs ein und übernahm die Theaterkritik. Mehr und mehr jedoch wandte er sich freier schriftstellerischer Thätigkeit zu, der er auch bis an sein Ende treu geblieben ist.
Bekundete Daudet auch gleich in seinen ersten Ver-
Alphouse Daudet.
von Morny zu treten, der sein Talent erkannte und in liberaler Weise zu fördern suchte. Der angehende Dichter fand auf diese Weise Gelegenheit, Studienreisen nach Italien, Aegypten und dem Orient zu machen. Später wurde Daudet dem Kabinett des Herzogs von Morny attachiert und blieb in dieser Stellung bis zum Jahre 1865. Während des Krieges mit Deutschland ließ er sich in ein Marschbataillon einreihen und nahm an mehreren Gefechten in der Nähe des belagerten Paris teil. Als seinem Bruder
öfsentlichungen ein ungewöhnliches dichterisches Talent, so vermochte er sich doch nicht gleich Anerkennung zu verschaffen ; selbst der treffliche Roman „Wunderbare Abenteuer des Tartariu von Taraseou" mit seinen feinen humoristischen und satirischen Bezügen ging verhältnismäßig unbeachtet vorüber. Erst der Roman „O? xetits ello86" („Der kleine Dingsda") lenkte die Aufmerksamkeit weiterer Kreise auf ihn. Einen vollen und großen Erfolg bedeutete darauf der von der Pariser Akademie mit einem Preise gekrönte