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Zu unfern Wildern.
Oberfläche des Wassers schwimmt, ist die Ursache dieses > Lenchtens, Flimmerns und Glühens in den uns umgeben- > den, von den Ruderschlägen aufgewirbelten Fluten.
Auf der Reede hat die Biologische Anstalt einige Hummerkasten liegen, gefüllt mit Hummern, die wissenschaftlichen Beobachtungen über Wachstum, Häutung, Ei-Ablage und so weiter dienen. Helgoland ist bekanntlich der einzige Fischereiplatz Deutschlands, wo der Hummerfang betrieben wird; zum Fangen dienen die sogenannten Tiners, glockenförmige, mit Ballast beschwerte Körbe, die einen reusen- sörmigen Eingang besitzen und, mit Köder, meist toten Fischen, beschickt, zwischen die Klippen gesetzt werden. Nach Angabe von I)r. Ehrenbaum werden jährlich etwa 60 bis 70 Ä00 Stück Hummern im Wert von 50 bis 60 000 Mark -gefangen, und um diese Erwerbsquelle auf ihrer Höhe zu halten, das heißt einer Ueberfischnng vorzubeugen, sind von der Biologischen Anstalt eingehende Untersuchungen .angestellt worden, die, abgesehen von andern Maßregeln, auch zu der Festsetzung eines Minimalmaßes von 9 Centi- meter Brnstpanzerlänge für den Verkauf von Hummern geführt haben.
Wollen wir uns die praktische Fischerei ansehen, für die die Anstalt mit den mannigfaltigsten Fischereigeräten ausgerüstet ist, so müssen wir den Biotor ans einer seiner Ausfahrten begleiten, freilich ein Vergnügen, bei dem es für den Binnenbewohner nicht ohne den üblichen Tribut an Neptun abzugehen pfleg). Bei solchen Fahrten pflegt nämlich die Kurre gesetzt zu werden, ein großes, am sogenannten Kurrenbaum befestigtes Netz, das auf dem Boden entlang geschleppt wird und in dem sich die grundbewohnenden Fische wie Schollen, Steinbutt, Seezungen, Kabeljau und Schellfische fangen. Während der Motor zwei bis drei Stunden in langsamer Fahrt das schwere Netz nachschleppt, find, besonders bei etwas krauser See, seine Bewegungen äußerst unruhig; um so größer ist dann aber die Freude, wenn das Netz endlich aufgewunden wird und außer einer- reichen Ausbeute an Nutzfischen auch zahlreiche See-Igel, Seesterne, Schlangensterne, Schwämme, Einsiedlerkrebse, einige Tintenfische und andres Getier heraufbringt.
Stumme Nebe.
(4HAälr gehn zu Spiel und Tanz wir zwei,
Du lachst wie ein fröhliches Rind dabei.
Du schaust mir sorglos ins Angesicht:
Daß ich dich liebe, ahnst du nicht.
Du lachst mit den andern viel mehr als mit mir,
Und bin ich gegangen, was gilt es dir?
Du trägst all mein Glück, all mein jubelndes Sein, — Meine stumme Liebe trag' ich allein. «xart Lulcke.
Zu unfern Zitöern.
In der Neujahrsnacht 1813/14 überschritt die-schlesische Armee unter Blücher den Rhein bei Caub, zwischen Bingen und Cvblenz. Den „Marschall Vorwärts" in dieser Neujahrsnacht zeigt uns das Bild. Es ist ein elendes Quartier, das der flackernde Kandelaber erleuchtet. Auf dem plumpen Tisch wird die Karte Frankreichs entrollt. Ein Ordonnanzoffizier von den Totenkopfhusaren hat eine Meldung gebracht. Blücher ist in patriotischer Wallung, er hat die Marschroute der Armee auf französischem Boden gezeigt. Jetzt ruht sein Finger auf dem Punkt, der Paris markiert. Sein Auge flammt. Denn erst in Paris darf der Friede geschlossen werden, nachdem man den entthronten Kaiser verjagt hat. Neben Blücher Gneisenau, der Chef seines Generalstabs, der feinste Kopf in der schlesischen Armee. Bei Caub entschied sich das eigentliche Schicksal
Ueber Land und Meer. Jll. Okt.-Hefte. XIV. 7.
Frankreichs. Die verbündeten Heere, die den Rhein überschritten, hatten der feigen Vorsicht entsagt — sie fürchteten den verwundeten Löwen nicht mehr. Wie glänzend sich auch Napoleons Feldherrntalent gerade jenseits des Rheins bewährte, mit der Ueberschreitung des Rheins bei Caub war der Bann der französischen Zloirs endgültig gebrochen.
Eine zoologische Merkwürdigkeit veranschaulicht
I. Schmitzberger auf seinem Bilde „Dachse, verendetes Wild annehmend". Meister Grimbart
stand bisher in dem Rufe, daß er verendetes Wild verschmähe, aber zu ihrem Erstaunen sollten der Künstler und sein Weidgenosse erfahren, daß es nicht immer der Fall ist. In später Abendstunde schoß der letztere auf dem Anstande einen Rehbock, und das Dunkel verhinderte, sofort dem flüchtig gehenden Wilde zu folgen. Bei der Suche am andern Morgen fand man nur traurige Ueber- reste, und die zahlreichen Dachsspuren ließen keinen Zweifel über die Missethäter.
Das Ammergebirge, der wenigst besuchte Teil des bayrischen Gebirges, erstreckt sich zwischen Loisach und Lech in einer Länge von circa 30 Kilometern. Dadurch, daß die Königsschlösser Linderhof, Hohenschwangau und Neuschwanstein in seinem Gebiet liegen, und das Hauptjagdrevier des Prinzregenten Luitpold von Bayern dortselbst sich befindet, ist es bisher keinem alpinen Vereine erlaubt worden, im Ammergebirge irgend welche Weganlagen anzubringen. Deshalb sind die herrlichen Gipfel der Gruppe wenig besucht und oft schwer zugänglich. Der höchste Gipfel des Ammergebirges ist die Kreuz spitze bei Linderhof (2185 Meter). Die Besteigung dieses Berges bietet neben hoch- romantischer Scenerie während des Anstiegs und unvergleichlich schöner Gipfelaussicht die seltene Annehmlichkeit, daß hoch oben im Felsgewände, nur eine halbe Stunde unter dem Gipfel, eine herrliche kleine, aber nie versiegende Quelle, das Adlerbrünnl, aus dem Fels sprudelt. Der steile Gipfel im Hintergründe unsers Bildes ist der 2178 Meter hohe Geierkopf, der bereits auf tirolischem Gebiet liegt.
In den Manövertagen und bei den Hebungen der Luftschifferabteilung auf dem Tempelhofer Felde bei Berlin wird, wenn starker Wind weht, immer der sogenannte „Drachenballon" verwandt. Er steht seiner länglichen Gestalt wegen und der durch seine unteren Anhängsel bedingten schrägen Lage halber viel ruhiger in bewegter Luft als die runden Ballons, die derartig hin und her geworfen werden, daß Beobachtungen mit Instrumenten nicht auszuführen sind. Der Aufstieg mit dem „Drachenballon" hat aber auch seine Schwierigkeiten. Dreißig bis vierzig Mann halten die Gondel und den Ballon an den Haltetauen, aber trotzdem dauert es geraume Zeit, ehe der Offizier und die Instrumente in die fortwährend hin und her gekantete Gondel geschafft sind. Der riesige Ballon geht unter starkein Brausen auch fortgesetzt aus und nieder in der Richtung seiner Längsachse, so daß die Soldaten an den Tauen immer abwechselnd meterhoch in die Luft geführt werden. Mancher Neuling läßt dabei wohl auch sein Tau fahren, da er eine Luftreise fürchtet, und wird dann nicht schlecht von den älteren Kameraden gehänselt. Ist der Ballon endlich freigelassen, so steigt er ganz ruhig und kerzengerade in die Luft. Dieses interessante Schauspiel lockt natürlich Hunderte von Zuschauern auf das Tempelhofer Feld.
Von Julius Adams heiterer Reihenfolge „Die fünf Sinne" führen wir heute das erste Bild vor: „Gesicht". Drollig malt sich in den Mienen der jungen Kätzchen das Erstaunen über den bunten Falter, der fliegen kann und doch kein Vogel ist. In den nächsten vier Heften werden wir die launigen Darstellungen zum Abschluß bringen.
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