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Franz Keim. Ständchen.
Die Araber hatten später die Wohnungen der Europäer geplündert und bei dieser Gelegenheit Hansals fünfjährigen Sohn entdeckt. Der Knabe wurde von ihnen in Verwahrung genommen, um zum Sklaven ausgezogen zu werden, als aber der Mahdi davon hörte, ließ er aus der Stelle das Kind nach dem Hause schaffen, wo seine Weiber und mehrere Kinder untergebracht worden waren. „Da ich den Vater nicht haben konnte, will ich den Sohn erziehen?" waren seine Worte.
Worin wird aber diese Erziehung wohl bestehen? Mit fünf Jahren ist ein Kind nur allzuleicht umzuformen, und wenn der Knabe nicht durch einen glücklichen Zufall den Händen des Europafeindes entrissen wird, so mag es eines Tages geschehen, daß Hansals Sohn an der Spitze jener Stämme gegen die Weißen kämpft, ohne nur zu ahnen, daß er zur verhaßten Rasse gehört, und daß er sein Leben für Jene einsetzt, die am Mord seines Vaters die Schuld getragen!
h i ä n ö H e ir.
^^ein Lieb, Du bist die Nachtigall, Die nur in dunklen Nächten singt, Mein Lieb, Du bist rin Lerchenruf, Der in den blauen Himmel dringt.
Mein Lieb, Du bist der Kose Duft, Der meine Sinne taumelnd küsit, Du bist das Veilchen, das mich still In Deinem grünen Garten grüßt.
Mein Lieb, Du bist der Sonnenschein, Des ew'gen Himmels rw'ge Glutsi,
Die auf den höchsten Bergen brennt Und in den tiefen Thälern ruht.
Mein Lieb, Du bist wie Gottes Hauch, Der mir das Her; erfüllt mit Kuh, — Was lieb und schön ist in der Welt, Was lieb und schön ist — das bist Du!!
Franz Kenn.