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Th. Stromer.
Bade-Anstalten. Blick gegen Westen.
gelegen, ist dieser Punkt strategisch kaum minder Aus wichtig als Bregenz. So wurde er denn stark befestigt und, wahrscheinlich der Tochter des Constantius zu Ehren, Constantia genannt, woraus dann, nach mancherlei Variationen in der Schreibweise, wie Kostenze und Costantz endlich Konstanz hervorging. Auch am Ueberlinger See finden sich verschiedene Spuren aus der Römerzeit.
Verlassen wir nun das Alterthum, um uns der Gegenwart und im Besonderen einem Ort zuzuwenden, der zu den interessantesten Punkten der Bodensee-User zählt. Dieser Ort ist das Städtchen Ueberlingen am nördlichen User des nach ihm benannten See-Armes. Nähern wir uns demselben von Lindau, der Endstation der bayerischen Bahn, zu Schiffe, so sehen wir auf dieser Fahrt einen großen Theil des Bodenseepanoramas an unserem Blicke vorübergleiten. Beim Verlassen des Lindauer Hafens zeigt sich dem Auge zunächst die ganze Bucht von Bregenz mit ihrer herrlichen Bergumrahmung, welche von dem imposanten Pfänder hoch überragt wird. Mehr südwärts aber schauen aus dem Hintergrund die schneebedeckten Alpen, unter ihnen die majestätische Seesaplana, herüber. Dann tritt Lindau etwas zurück und seine liebliche Umgebung erscheint als eine lange Reihe von Villen, die sich mit ihren Gärten an den Uferabhängen hinziehen. An dem kleinen Bade Schachen vorüber führt die Fahrt zunächst nach dem Dörfchen Wasserburg, in dessen Nähe sich das renommirte Etablissement Hotel und Pension Hornstein erhebt. Schräg gegenüber, am schweizerischen Ufer, liegt der verkehrsreiche Marktflecken Rorschach, durch eine Bergbahn mit dem aus der Höhe thronenden Luftkurort Heiden verbunden. Bei klarem Wetter gewährt diese Uferpartie einen höchst malerischen Anblick. Nun folgen in westlicher Richtung Langenargen mit dem schönen
dem verwachs. Stadtgraben.
Schloß Montfort, und das hübsche Städtchen Friedrichshafen, beide auf dem nördlichen Ufer. Auf der entgegengesetzten Seite führt die Seegürtelbahn von Rorschach über Arbon und Romanshorn nach Konstanz, dessen Thürme sich nach mehrstündiger Dampfschifffahrt in der Ferne zeigen. Aber das Schiff macht bei der Annäherung eine Wendung nach Norden und steuert nun in den Ueberlinger See hinein, der bei dem alten Orte Meersburg beginnt. Bald erscheint die reizende kleine Insel Mainau, welche mit ihrem alterthümlichen Schloß die Sommerresidenz der großherzoglich badischen Familie und zugleich einen Lieblingsort des deutschen Kaisers bildet. Die Fahrt weiter fortsetzend, gelangen wir in kurzer Zeit nach Ueberlingen, dem Ziel unserer Reise.
Ein hübsches Städtchen mit 4000 Einwohnern, liegt Ueberlingen auf einem sanft abfallenden Hange, welchen Obstgärten, Rebgelände und Wiesen umgeben. Schon sein erster Anblick vom See ans wirkt ungemein anheimelnd. Noch mehr aber fühlen wir uns angezogen, wenn wir den Landungsplatz betreten und nun den Ort durchwandern. Da bleibt denn der Blick an so manchen malerischen Straßenprospekten und alterthümlichen Gebäuden haften, welche des Künstlers Hand in den hier bildlich wiedergegebeneu Ansichten sixirt hat. Insonderheit sind es eine Anzahl gothischer Häuser sowie das schöne alte Portal der Stadtkanzlei, die unser Interesse fesseln. Sodann ist die alte Münsterpfarrkirche mit ihren beiden unvollendeten Glockenthürmen, von denen der eine die 1444 gegossene, 177 Centner schwere Glocke „Osanna" trägt, sehens- werth. Das Innere dieser von dem fränkischen Meister Eberhard Raben 1353 im Bau begonnenen Kirche wird von 28 Säulen und 81 Pfeilern getragen. Vor derselben befindet sich ein im byzantinischen Style aus Ueberlinger Sandstein gemeißelter Oelberg, der aus dem Kreuzgange im Dom zu Konstanz hierher gebracht wurde. Ferner ladet das Rathhaus zu einem Besuche ein. Sein altdeutscher Saal wird mit Recht als eines der schönsten Denkmäler neugothischen Styls in Süddeutschland gerühmt. Er enthält die Statuetten der Reichsstände mit ihren Wappen, kunstvoll von Syrlin aus Ulm in Holz geschnitzt. Zum Rathhause gehört der sogenannte Pfennigthurm, in welchem einst das Archiv und der Schatz aufbewahrt wurden. Man zeigt noch jetzt einige sogenannte Gunzen-