Heft 
(1.1.2019) 03
Seite
123
Einzelbild herunterladen

Ueberlingen

123

- -i " -

Rest der Stadtmauer und Hafen.

Im Stadtgraben.

Pfennige, angeblich von Herzog Gnnzo, offenbar jedoch ans fpäterer Zeit stam­mend, sowie das Richt­schwert aus dem Bauern kriege. Endlich verdienen noch Erwähnung die jetzt mit Epheu überrankten Reste der alten Stadtmauer und der Gal- lerthnrm, die beide au eine krie­gerische Vergangenheit erinnern.

Mit feinen Thürmen und alterthümlichen Ge­bäuden erscheint Ueberlingen wie ein Stück ver­steinerter Geschichte. Wahrscheinlich zuerst eine Nieder­lassung der Römer, deren Straße von hier nach Meersbnrg führte, tritt die Stadt im siebenten Jahrhundert unter dem Namen Jburninga auf. Der Frankenherzog Gnnzo hatte hier seinen Wohn­sitz. Wie die Sage erzählt, wurde dessen einzige Tochter Friedburga, die Plötzlich schwer erkrankt war, von dem heiligen Gallus in wunderbarer Weise geheilt, worauf die christliche Lehre hier eine immer größere Verbreitung fand. In der Mitte des zwölften Jahrhunderts war Ueberlingen bereits eine bedeutende Stadt, die 1155 den Kaiser Fried­rich Barbarossa in ihren Mauern sah. Später trat sie dem Städtebund bei und wurde in den Jahren 1241 bis 1266 von Schultheißen regiert. Nachdem sie dann (1397) eine freie Reichsstadt

Thurm zwischen Ueberlingen und der Borstadt.