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A. Ls. Aus dem Skizzenbuche eines Grientreisenden.
Ein weit vorragendes Schutzdach auf Holz- consolen, über den Bögen angebracht, vor der Sonne schützend, und vergitterte Fenster und Erker erhöhen noch den malerischen Reiz.
Eine besondere Thür, die durch ihre reiche Ausstattung über ihre Bestimmung keinen Zweifel läßt, führt in den für die Frauen reser- virten Flügel. Sie setzt sich in eine hohe rechtwinkelige Nische ein, die sich nach oben in Stalaktitenwerk zusammenzieht und durch eine sphärische Kuppel wieder in die Wandfläche übergeht. Ein kleines vergittertes Fenster über dieser Thür dient dem Haremswächter zur Controls der Eintretenden.
In der Anlage des Hofes erkennt inan überall das Bestreben, mit weiser Berücksichtigung der Anforderungen des Klimas den Bedürfnissen und Bequemlichkeiten in jeder Beziehung Rechnung zu tragen, da hierbei auch die gefällige Form nicht außer Acht gelassen ist und jede anscheinende Zufälligkeit ihre innere Bedeutung hat, so macht diese ganze Hofanlage einen harmonischen angenehmen Eindruck.
Im Niveau des Hofes liegen zuvörderst die Wirthschaftsräume, die Küche, Bäckerei, die Wohnungen für die männlichen Diener, sowie die Stallung für die in Cairo unerläßlichen Reitesel,- nebst Futter- und Sattelkammer.
Wir betreten zunächst die Halle, die sogenannte Nuoüta bosli, in der die lausenden Geschäfte abgemacht werden und in welcher die Leute empfangen werden, die man ihrer niederen Stellung wegen nicht in die Zimmer einläßt.
Sie bildet eine Vorhalle zu der sogenannten Nanckarg., dem Empfangszimmer des Herrn. Mit einer gewissen Feierlichkeit und nach ganz bestimmtem Ceremoniell wird uns hier von einem Diener der arabische Willkommen, ein Täßchen schwarzer
Kaffee, gereicht. Gewöhnlich die einzige bescheidene Leistung, zu der sich die vielgerühmte arabische Gastfreundschaft ausschwingt. Bei dieser Gelegenheit erwartet der Wirth, daß ihm einige Schmeicheleien an den Kops geworfen werden, die je stärker sie aufgetragen sind, auf einen um so empfänglicheren Boden fallen und die in nach unseren europäischen Begriffen sehr starken Dosen erwidert werden. Die Nanüara besteht aus 2 Abtheilungen, einein Vorraum der Vurüä. und dem eigentlichen Salon oder lü- >vau, und ist in seiner Ausstattung und Einrichtung ganz ähnlich, nur bescheidener wie der in der Frauenabtheilung liegende Hauptranm des ganzen Hauses, die sogen. Lau. Eine Thür führt von hier direet in die Abtheilung der Frauen. Durch schmale Treppen gelangt man nach der oberen Etage, die meist für Schlafzimmer bestimmt ist, wenn die Bewohner nicht vorziehen, in der heißen Jahreszeit ihre Schlafstätte aus dem Dach des Hauses auszuschlagen. Ein besonderes Augenmerk richtet der Baumeister aus die Anlage einer schwer zu findenden wohlgeschützten geheimen Zelle, zur Bergung des Schatzes in unsicheren Zeiten; auch eine verborgene Thür, die sogen. Lab-sl-Lir, zum Verlassen des Hauses bei einem Ueberfall oder auch zur Ermög- ^ lichung heimlicher Liebesabenteuer ist vorgesehen.
! Der Flügel der Frauen ist ein besonderer Theil
Arabisches Hans in Bulak bei Cairo.
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