woan's mi dat in Dll-Mutz gähn is!
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ingestahn, dat ik in den Ogenblick kein ihrlich Spill spelt heww, denn ik hadd bi dese Wahl en Nebengedanken, ik wnll de jungen Lüd nämlich de Möglichkeit verschaffen, sich ehr Leiw tan apenbaren. Denn wenn dat nich bi't Küssen gescheiht, denn gescheiht dat, wenn ik mi uP so Wat verstah, äwer- haupt nich.
Na, mine verihrten Damens, ik heww vel Freud' in minen Lewen hadd, taum Bispill as ik de Jrst in Quinta wurd, as ik mal twintig Grö- schen in de Lotterie gewunn, un as ik minen Namen taum irsten Mal as Schriftsteller druckt sach, äwer so vergnäugt was ik doch noch nich wefft, as in den Ogenblick, wo Bernhard Oppelmann mi heimlich dankbor de Hand drückte und de schöne Lowise mit ehre Klagen Ogen mi 'nen Blick tau- met, de so säut was, as Syrup mit Zuckerkandis, un wenn sei mi dor 'neu Kuß anbaden hadd, weit Gott,, ik hadd em nahmen. Ja, dat hadd ik dahn!
Äwer wat füll de Prinz un Wat füll de Prinzeß antrecken? Dese Frag was grad dortau andahn, den Freden wedder äwer den Hümpel tau stöten. De Lichter-Dichter säd, de Prinz müßte mit'n grot Wachslicht kamen, denn dat wir doch apenbare Nacht, wenn hei kem, wil dat doch de Prinzeß nich an'n hellichten Dag slapen würd'. Ik red't em dat äwer nt, un hei gaww sich tauletzt.
Nu möt ik leider mi all wedder sülwst verklagen un ingestahn, dat ik 'ne grote Unducht utäuwt heww. Ik sach nämlich in, dat dat Bild doch 'ne Pijazzen-Komedi Warden würd, un as nu de Fru Rektern säd, de Kledasch' müßt' ut'n dörtig- jährigen Krieg sin, denn de Geschicht wir doch woll all tämlich olt, sovel sei wüßt, dünn gaww ik ehr Recht un Verdeelt de Rollen. Fru Cäcilie Nuß würd' de oll Fru mit dat Spinnrad un de Spindel, de Stadtrichtern wull dörchut de böse Fei spelen, Heiuemann kreg den König, de Fru Senator Tüker de Königin, Unkel Riefstahl gaww den Kock, de den Käkenjungen mulschellt, un de annern wurden Hofstat un Gefolg'.
Ganz Oll-Mutz was in Upregung; kein Hus- stand was mihr in Ordnung; alle Neihmammsells neihten sich de Finger intwei, Lining Pommerich trennte achtmal den Besatz von ehren Rock, bet hei sör 'ne Hofdam' Passig was, de lütte Lowise pro- birt' allerlei malerische Stellungen, un Unkel Riesstahl sniderte sik 'ne witt Käkenschört ut sin Bettlaken.
Mi gung de Pust ut, sovel hadd ik tau dauhn, un ik lep in de Stadt rüm as en Brummküsel, denn jedwederein verlangt' 'nen Rat, wist mi sinen Antog, makt mi Stellungen vör, un Fru Senator Tüker fragt' mi, ob sei as Königin stolz oder fründlich utseihn füll.
„Verbinnen Sei Stolz mit Fründlichkeit," säd
ik, „laten Sei in ehren strengen Blick den Sünnen- schin von ehre gaude Seel erkennen un stigen Sei von den golden Thron der Herrscherwürde up den Lehnstaul der minschlichen Gaudmäudigkeit."
Dat wnll sei dauhn, säd sei, denn dat wir dat best', äwer woans dat nu mit den Krönungsmantel sin müßt, denn de Krönungsmantel wir doch de Hauptsak.
In desen Ogenblick kämm mi en Gedank, de flicht was. „Nemen S' en por Ellen grotbläumt Glanzkartun," säd ik, „un laten Sei Witte Flocken Bomwull dorup neihn, dat makt sik sihr gaud bi Licht."
„Ik ward de Gardinen ut minen Mann sin Stuw nemen."
„Dauhn Sei dat!" grifflacht ik vör mi hen, un de Sak was asmakt.
Nu künn ik Sei noch wider verteilen, woans ik de annern sik inkleiden let, wo König Heinemann utsach, wo Bernhard Oppelmann mit'n Schlapphaut, Pumpbosen, Schwedenkragen un up- sneden Wamms rümlep un wo nüdlich und ver- stännig Lowising sik antreckt hadd, äwer wotau fall ik dat dauhn, de Oll-Mutzer künnen mi dat villicht äwel nehmen, denn de meisten fegen gradtau ut, as oll Schugels oder as ob sei für olt köfft wiren.
Dat ganze Märken von Durnröschen füll in drei Akten für sich gähn, as up dat Programm tau lesen stunn mit schöne Vers' von Heinemannen: „Wie Dornröschen ungekränkt von den Feen wird beschenkt." „Wie Dornröschens Unvorsicht mit der Spindelspitz sich sticht." „Wie Dornröschen mit Genuß auferweckt des Prinzen Kuß."
Un nu kämm de Dag, wo dat losgahn füll. Oll-Mutz was nich mihr tau kennen, Rik un Arm, Olt un Jung, Grot un Klein, Öllern un Kinner surrten un burrten dörch enanner as en Jmmen- swarm, un dat bäbelst was tau unnerst kihrt in de gaud oll Stadt, wo lewige Biller so unbekannt wiren, as Trüffeln in'n armen Mann sin Eten- schapp.
Hentau Klock acht was de grot Saal in't Wirths- hus taum gräunen Engel so vull, dat kein Appel tau' Jrd kunn. De Lichte up den Kronlüchter brennten, de oll Stadtmuskant mit sine fiw Lihr- lings fung an tau spelen, dat dat 'nen Stein erbarmen kunn, un de Taukikers satten dor vör den roden Vörhang un reten Mul un Ogen up. Ik stunn in de Kulissen, un dat Hart hüppt mi in de Bost, as'ne Kreih in't Saatfeld, un de Mitspelers kemen nu taum Vörschin. Äwer wo fegen de ut! De König hat sich 'nen Buk utstoppt, so grot as dat Koppküssen ut'n Kinnerbett dit mäglich makt, de Königin drog en Diadem, wo de Fru Rektern ehr Häuhnerhof Platz in hadd, de Kock kämm mit'n