Heft 
(1.1.2019) 05
Seite
235
Einzelbild herunterladen

Frida Achanz. Die Bucke.

235

einsam un verlöten in den Wirrwarr, utslaten ut de minschlich Gesellschaft; keine rettende Hand namm sik miner an, kein sründlich Blick soll up mi, ja, Frn Rekter Heine tvg sogar Fru Graschow'u von min Sid furt, as wenn ik en giftig Undirt wir.

Geknickt as 'ne afreten Lilj' up'n Feld stunn ik dor, dat Hart vull Weihdag, un kek de Äwerrest von minen nigen Haut an, den etliche twintig Bein in den grawen Grund peddt hadden, äwer tauletzt sach ik 'ne Dör, de up was, un ik ritschte ut, ik lep dorvon, as wenn de will Jagd hinner mi wir.

Un wedder was dat Abend, grad Wihnachter- abend, wo jedwederein sin Bescheerung kreg, un ik satt einsam in min Stuw. Um mi danzten allerlei Düwelsgestalten, schunkelten sik Gespenster, de drogen all Gesichter von de lütten Oll-Mutzerinnen, dünn gung up einmal de Dor up, un Bernhard Oppel- mann stört'te rin, füll mi üm den Hals un rep: Dokterken, Dokterken, Sei sünd de brawst Minsch unner de Sünn, un ik bün de glücklichst. Lowi- siug is min, sei hettja" seggt. Un hir hewiv

ik Sei ok mat mitbröcht", un dormit tüht hei 'ne grote Popp, 'neu Hampelmann von Päperkauken- deig, ut sinen Pallitot.

So," säd ik ruhig, un ik möt ihrlich seggen, dat mi dat dörch't Hart gung as Jwersucht,sei hett ja seggt; woans is dat denn kamen?"

Wil ik doch de Bank intwei drückt hadd, gung ik den nechsten Dag tau ehr, min Entschuldigung vörtaubringen. Sei was allein in de Stuw, en Wurd gaw dat anner, un 'ne Viertelstun'n dorup was ik erhürt, geleiwt, seelig un" Klingling- ling gung de Klock an min Husdör.

Klapp! Klapp! kloppt dat an de Stuwendör. De Breiwdräger kämm un bröcht mi nen Breiw. Ik makt up. Unnerschrift: Senater Tüker. Un wat stunn in den Breiw?Herr Dokter! Sei hewwen den Freden in uns' Stadt stürt; Sei War­den inseihn, dat wi för Sei keine Zympathie mihr hewwen känen. Mit Achtung Ehr Tüker."

Dat is dat En'n," säd ik weikmäudig tau Oppelmannen, de mi de Hand gaww,Sei hewwen 'ne Brud nn Ehr Oll-Mutz, äwer wo bliw ik?"

Von Frida Srchanz.

aublos steht der Buchenstamm

In des Waldes Schallenhallen, Wahrend weich und wundersam Doch des Maien Düste wallen.

Welch ein Sturm das Her; ihm brach, Welche Glulhen ihn durchlohkrn Keiner, keiner fragt danach,

Keiner trauert um den Coden!

Nur ein Blüthrnglöcktein sticht Wurzeln in die starre Rinde, Rührend wie ein Todenlicht Schwankt sein blasses Haupt im Winde!