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Regionale und lokale Entwicklungen in Albanien - ausgewählte Beispiele / Dhimitër Doka
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Die Durchschnittswerte der Bevölkerungsdichte sind wie die gesamte Bevölkerungszahl seit 1990 gesunken. So beträgt heute der Durch­schnittswert 108 Einw./km? im Gegensatz zu 110 Einw./km? im Jahre 1989. Diese Veränderung der Bevölkerungsdichte hat inzwischen zu einer regionalen Differenzierung geführt, die stärker ist als sie früher bestand. Schon vor der politischen Wende konzentrierte sich der Anstieg der Dichtewerte auf bis 600 Einwohner auf das westliche Tiefland und auf die Großstädte. Diese Tendenz hat sich aber besonders nach der politischen Wende weiter verschärft. Wesentliche Ursache hierfür ist die Einwanderung vieler neuer Einwohner aus allen Teilen des Landes. Die Folge ist die Agglomeration der Bevölkerung im westlichen Flachland, wo die Werte deutlich über dem Durchschnitt des Landes liegen. Besonders in den Großstädten ist die Bevöl­kerungsdichte auf über 1.000 Einw./km? gestiegen, in Tirana sogar auf 8.000. Im Gegensatz dazu sinkt nach Norden und Osten die Bevölkerungsdichte auf Werte bis unter 50 Einwohner.

Die Hauptursache für diese neue Bevölkerungsverteilung ist die Binnenmigration. Durch eine massive Binnenmigration ab 1990 haben alle Bezirke in der Peripherie des Landes an Bevölkerung verloren. Von insgesamt 36 Bezirken des Landes weisen nur 9 Bezirke im Zentrum und Westen positive Werte auf(Tab. 3).

Die Angaben der Tabelle 3 und die Abbildung 5 zeigen klar den Verlust an Bevölkerung in der Mehrheit der Bezirke mit bis über 40% in der Zeit von 1989 bis 2001. Besonders betroffen sind die Bezirke Delvina und Saranda im Süden vor allem wegen der Außenmigration und die Bezirke Tropoja, Puka und Kukes im Norden vor allem wegen der Abwanderungen durch Binnenmigration.

Eine von vielen Folgen dieser Veränderungen zeigt sich auch in der neuen Situation hinsichtlich Bevölkerungsverteilung und Bevölke­rungsdichte(Abb. 5).

Auf der Basis dieser Entwicklungen ist festzustellen, dass die Situation hinsichtlich Bevölkerungsverteilung und-mobilität auch in Zukunft sich fortsetzen oder sich sogar weiter verschärfen wird. Um diese Entwick­lungen aufzuhalten sind neue Politiken und Strategien für eine bessere regionale Entwicklung notwendig.

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