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Regionale und lokale Entwicklungen in Albanien - ausgewählte Beispiele / Dhimitër Doka
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3 Regionale und lokale Disparitäten in der Ent­wicklung Albaniens- ausgewählte Beispiele

3.1 Die heutige Bedeutung der regionalen und lokalen Entwicklung in den Transformationsländern(Albanien)

Die regionalen und lokalen Entwicklungen sind zurzeit ein aktuelles Thema, nicht nur für die neuen EU-Länder, sondern auch für alle anderen Transformationsländer, die, wie Albanien, als Ziel den Beitritt zur EU verfolgen. Eine wesentliche Aufgabe der EU ist es nämlich, im Zuge der Osterweiterung ein Zurückfallen schwacher Regionen zu vermeiden und ihre Potenziale zu fördern. Dafür sind eine sinnvolle Steuerung der Entwicklung und eine verstärkte Zusammenarbeit innerhalb und zwischen den Regionen notwendig.

Die EU-Förderung Albaniens ist so unter anderem auch an die Etablie­rung regionaler und lokaler Strukturen gebunden. Aus diesem Grund müssen, wie in vielen anderen Transformationsstaaten, neue Ansätze und Konzepte der Raumentwicklung vorbereitet werden. Regional­und Kommunalentwicklung sind für Albanien neue Sachverhalte, die bislang in Entwicklungsplänen, Reformen und administrativen Organi­sationen nicht berücksichtigt wurden. Angesichts der existierenden Entwicklungsunterschiede und Ungleichheiten zwischen verschieden Regionen des Landes, besonders bezüglich der wirtschaftlichen Entwicklung mit der Tendenz zur weiteren Vertiefung, sind neue regionale Entwicklungspläne und Strategien wichtig. Insbesondere der Entwicklungsunterschied zwischen der Hauptstadtregion und der Peripherie verdeutlicht dies.

Mittels regionaler Entwicklungspläne und-strategien soll die regionale Entwicklung eines Landes positiv beeinflusst werden. Durch die Unab­hängigkeit der regionalen und lokalen Verwaltungen sollen die Effi­zienz von Entwicklungspolitik, Maßnahmen und Programmen gestei­gert werden. Auch können so Doppelförderungen vermieden werden. Dazu ist zudem eine strikte Erfolgskontrolle der einzelnen Programme und Maßnahmen vonnöten. Diese Ziele können erreicht werden, wenn ein regionaler Entwicklungsplan für eine mittelfristige Zeitdauer konzipiert wird. In den EU-Ländern ist dieser Zeitraum auf sechs Jahre festgelegt, mit der Möglichkeit von Anpassungen nach drei Jahren (SCHRUMPF 2004, 5.5).

In den Transformationsländern ist die Anpassung der regionalen Ent­

wicklung an EU-Richtlinien von besonderer Bedeutung. Nur so können regionale Verantwortungsträger sich Unterstützung durch ausländi­

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