sene Mittelmeerland. Der Tourismus könnte so, wie in vielen anderen Ländern, als Motor der Wirtschaftsentwicklung fungieren.
Alle diese Bedingungen stellen zusammen gute natürliche Potenziale für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes dar. Hinzu kommt das menschliche Potenzial Albaniens. Trotz der demographischen Veränderungen bleibt Albanien das Land mit der jüngsten Bevölkerung Europas.
Mit seinem breiten Zugang zur Adria und zum lonischen Meer nimmt Albanien eine sehr wichtige geographische und geopolitische Lage ein. Diese geographische und geopolitische Lage Albaniens kann auch für seine wirtschaftliche Entwicklung von Vorteil sein. Ihre Bedeutung ist besonders im Rahmen des Stabilitätspakts und der Integration Albaniens in Europa gewachsen.
Die Öffnung des Landes und der Eintritt Albaniens in verschiedene Weltorganisationen sind auch gute Voraussetzungen für eine bessere Entwicklung. Besonders die Mitgliedschaft in der Welthandelsorganisation(WTO) seit September 2000 dürfte sich in Bezug auf die wirtschaftliche Stabilität positiv auswirken. Von großer Bedeutung ist für Albanien das Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen mit der EU, das seit Januar 2003 verhandelt wird. Dieses Abkommen ist technisch im Wesentlichen abgeschlossen, wird aber wohl erst unterzeichnet werden, wenn die Parlamentswahlen 2005 ohne Beanstandungen bleiben. Das Hauptziel ist eine stufenweise Integration in das europäische System, was die Option einer EU-Mitgliedschaft einschließt, wenn die Kopenhagener Beitrittskriterien erfüllt werden.
Unter diesen Umständen bleibt noch vieles offen für Albanien, und es ist zurzeit schwierig, eine verlässliche Prognose über die zukünftige Entwicklung Albaniens abzugeben. Alles hängt von der Entwicklung solcher Probleme wie der unruhigen politischen Situation, Korruption, Kriminalität, schlechter Infrastruktur und der allgemeinen wirtschaftlichen Lage ab. In dieser Situation fehlt eine klare Strategie für die zukünftige Entwicklung sowohl des Landes insgesamt als auch bestimmter Regionen. Zwar veröffentlicht die Regierung jedes Jahr seit 2001 die so genannte“Nationale Strategie der sozioökonomischen Entwicklung“(Strategjia Kombetare e Zhvillimit Ekonomik e Social), dies ist aber mehr ein Bericht über die soziökonomische Lage in Albanien als eine wirkliche Strategie zur weiteren Entwicklung des Landes. Ebenso wird diese Strategie von den Regierungsbehörden in Tirana verfasst, ohne die spezifischen Bedürfnisse von Regionen und soziale Belange zu berücksichtigen.
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