Vorbemerkung
Die Schächtfrage wird neuerdings wieder zu einer Sache der Politik gemacht. Die antiſemitiſchen Parteien benutzen fie, um die Vertreter des Tierſchutzes für ihren Kampf gegen das Judentum zu gewinnen. Aber auch die Tierſchutzvereine ſelbſt ſind nicht frei von ſolchen politiſchen Motiven; es wäre ſonſt nicht zu begreifen, daß ſie ſich mit ſolcher Energie für ein Schächtverbot einſetzen, während ſie gegenüber anderen Erſcheinungen, die zweifellos ſchwere Tierquälereien in ſich ſchließen (Jagd, Rennſport, Damenmoden), dieſe Energie vermiſſen laſſen. Die vorliegende Schrift will das Problem aus der Sphäre der politiſchen Leidenſchaften in die der ſachlichen Betrachtung zurück führen; ſie will es von den verſchiedenen Geſichtspunkten beleuchten und will durch Würdigung der Gründe und Gegengründe belehrend und aufklärend wirken.