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Stand und Herkunft der Bischöfe der Magdeburger und Hamburger Kirchenprovinzen im Mittelalter / von Gerhard Müller-Alpermann
Entstehung
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Otto II. von Königsmark(14931501) war vor ſeiner Wahl Propſt des Kapitels). Seine Familie zählte ur­ſprünglich zur Miniſteralität des Magdeburger Erzſtiftes und kam durch Tauſch in die der brandenburgiſchen Markgrafen?o).

Johann IV. von Schlabern dorf(15011520) war einem mittelmärkiſchen Rittergeſchlechte entſproſſen i). Er hatte in Bologna ſtudiertöm), war Doktor beider Rechtes) und verſah im Kapitel das Amt eines Propſtesèé n).

über die Herkunft der erſten Biſchöfe iſt wenig bekannt. Schon 1206 findet ſich ein Miniſteriale in der Regierung des Stiftes. In der Folgezeit überwiegen die Angehörigen mini­ſterialer und ritterlicher Familien; einige Male gelangten auch Söhne des landesherrlichen Hauſes und der eingeſeſſenen edlen Geſchlechter zum Bistum. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts erkor das Kapitel zum erſten Male einen Bürgerſohn; der Papſt hatte einen ſolchen ſchon 1312 providiert. Faſt alle Biſchöfe ent ſtammten der Mark.

Seit dem Ende des 13. Jahrhunderts beſtimmte der Papſt zuweilen den Biſchof; doch führte dies nicht wie in Brandenburg zu Streitigkeiten. In den meiſten Fällen beſtätigte er die Wahl des Kapitels. Seit 1447 beſaß der Kurfürſt wie in Brandenburg das Nominationsrecht.

archiep. Magdeb. II S. 320 Nr. 697 v. J. 1223, Ill S. 759 Nr. 267

v. J. 1304 u. ö.

Cod. dipl. Brand. A Ill S. 510 Nr. 272 Fragm. d. Havelb. Bistums­

chron, ebd. D S. 292. Otto Konigesmark, prepositus Hauelbergensis,

electus a capitulo.

ebd. B VI S. 18 Nr. 2206 v. J. 1280 empfangen die Markgrafen

durch Tauſch mit der Magdeburger Kirche Konrad und Franco von

Königsmark als Miniſterialen.

über dieſe Familie vgl. ebd. A XIII S. 242 Nr. 56 v. J. 1320 u. ö.

Als ſeine Brüder nennt er Otto(ebd. A Il S. 516 Nr. 97 v. J. 1505)

und Fritz von Schlaberndorf(ebd. A Ill S. 119 Nr. 41 v. J. 1518).

Acta nationis Germ. univ. Bononiensis S. 240 z. J. 1491.

3) Becker S. 64(Grabſtein). Riedel, Cod. dipl. Brand. A Il, 420 Becker S. 63.