Druckschrift 
Stand und Herkunft der Bischöfe der Magdeburger und Hamburger Kirchenprovinzen im Mittelalter / von Gerhard Müller-Alpermann
Entstehung
Seite
6
Einzelbild herunterladen

Die Magdeburger Erzbiſchöfey.

Otto J. ernannte 968 den Abt von Weißenburg Adalbert (968= 981) zum Vorſteher des neu gegründeten Erzſtiftes Magde­ burg ). Er war der Sohn eines Adalbert, der Remich an der Moſel im Herzogtum Lothringen als benefieium beſaßs), als Mönch in St. Maximin zu Trier eingetreten) und als Miſſions­biſchof der Ruſſen zum Abt von Weißenburg gewählt und von Otto J. dort eingeſetzt). Bei dieſer Laufbahn iſt anzunehmen, daß er einem edlen Geſchlechte angehörte.

Nach ſeinem Tode wählten Klerus und Volk Ohtrich, der ſeine Stellung als Domherr zu Magdeburg und Vorſteher der dortigen Schule aufgegeben und Dienſt in der königlichen Kapelle genommen hatte?), ſicherlich ein Mann von vornehmer Abkunft?).

1) Die Urkunden liegen vor im Urkundenbuch des Kloſters Unſer Lieben Frauen zu Magdeburg(hrsg. v. G. Hertel , Geſchichtsquellen d. Prov. Sachſen Bd. 10, Halle 1878) und im Urkundenbuch der Stadt Magde­ burg (hrsg. v. G. Hertel , Geſchichtsquellen d. Prov. Sachſen Bd. 25 bis 28, Halle 1892ff), die Regeſten bis 1305 in den Regesta archie­piscopatus Magdeburgensis(ed. G. 2. v. Mülverſtedt , Magdeburg

1876 ff). Gute chronikaliſche überlieferung für die Gründungszeit

bietet Thietmars Chronicon(hrsg. v. F. Kurze, Hannover 1859).

Eine Fülle wichtiger Nachrichten bringen die Annales Magdebur­

genses(ed. G. H. Pertz MG. SS. XVI), die bis zum Jahre 1188 reichen,

und die Gesta archiepiscoporum Magdehurgensium(ed. W. Schum

MG. Ss. XIV), die von verſchiedenen Verfaſſern bis zum Jahre 1513

fortgeführt ſind. Eine vortreffliche Ergänzung finden die Gesta in

der Magdeburger Schöppenchronik(hrsg. 9. K. Janicke, Chroniken der deutſchen Städte Bd. 7, Leipzig 1860), beſonders für das 14, und

15. Jahrhundert. Die Quellen ſind in ite, d ee Weiſe in

T. Schäfers, Perſonal⸗ und Amtsdaten der Magdeburger Erzbiſchöfe,

26 Greifswald 1908, verwertet. A. Hauck , Kirchengeſchichte Deutſch­ lands

, enthält Biſchofsliſten für das Magdeburger Erzſtift wie für

die weiteren hier zu behandelnden Bistümer.

DO. T 366 Schäfers S. 16.

Ex Sigehardi miraculis S. Maximini MG. SS. IV, 233f.

Continuator Reginonis S. 170 Schäfers a. a. O.

Cont. Regin. S. 177, vgl. S. 170 Ann. Saxo M. SS. Vl, 6ig

Schäfers a. a. O.

Thietmar Ill c. 12 S. 55: clerus et populus Ohtricum contratrem et

tunc imperatori fideliter servientem communſter eligerunt in dominum

et archipresulem.. magister fuit scolae Ann. Magdeb. MG. SS.

XVI, 155 Magdeb. Geſchichtsbl. XXI, 291 Uhlttz, Jahrb. d.

deutſch. Reiches unter Otto II , S. 146.

) Die königliche Kapelle war eng verbunden mit der Kan lei; ihre Be: amten wurden aus jener genommen. Männer nicht edlen Standes fanden in der Kapelle keine Aufnahme. Soweit feſtſtellbar, gehörten die Biſchöfe, die aus der Kapelle und Kanzlei hervorgingen, edlen Geſchlechtern an, ſo daß auch für die übrigen eine ſolche Herkunft an­

re

*

. c

6

.

ae.

,

e eee.