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Stand und Herkunft der Bischöfe der Magdeburger und Hamburger Kirchenprovinzen im Mittelalter / von Gerhard Müller-Alpermann
Entstehung
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Die Schweriner Bijhöfe).

Um die Mitte des 11. Jahrhunderts drang das Chriſtentum im nördlichen Deutſchland ſiegreich ins Slawenland ein. Neue Kirchen wurden errichtet, die Diözeſaneinteilung wurde geregelt: Mecklenburg und Ratzeburg wurden Biſchofsſitze. Erzbiſchof Adalbert von Hamburg weihte für Mecklenburg einen Schotten namens Johannes), feinen vertrauten Freund?). Im großen Slawenaufſtand von 1066 wurde er gefangen genommen und ermordet).

Faſt ein Jahrhundert dauerte es, bis das Bistum wieder beſetzt werden konnte. Der Kleriker Em mehard(1149 bis 1155) erhielt im Kloſter Roſenfeld von Erzbiſchof Hartwig gleich­zeitig mit dem Oldenburger Biſchof Vicelin die Weihe).

Ihm folgte Berno(1160 1192), ein Ziſterzienſermönch aus dem Kloſter Amelungsborns), aus edlem Geſchlecht!). Hein: rich der Löwe hatte ihn eingeſetzt?). Unter ihm erfolgte die Ver­legung des biſchöflichen Sitzes nach Schwerin ?).

Nach ſeinem Tode wählten die Domherren ſächſiſcher Her­kunft Hermann Graf von Schwerin , einen Sohn Gunzelins von Hagen). Er war Propſt in Hamburg ).

1) Die Urkunden(bis 1400) enthält das Mecklenburgiſche Urkundenbuch, tsg. vom Verein f. Meckl. Geſch. u. Altertumsk, Schwerin 1863 ff.

Im Auftrage Herzog Albrechts von Mecklenburg ſchrieb Ernſt von Kirchberg

ſeine Mecklenburgiſche Reimchronik(772 141378), die alte wert­

volle Nachrichten bewahrt hat(hrsg. v. von Weſtphalen, Monumenta

inedita IV). Albert Krantz , Profeſſor der Theologie in Roſtock (f 1517),

bringt in ſeiner bis zum Jahre 1504 geführten Metropolis viele und

bedeutende Beiträge zur Bistumsgeſchichte. Auch B. Hederich liefert verſchiedene glaubwürdige Nachrichten in ſeiner Schweriniſchen Chro­

nica, Roſtock 1598, und in der Megapolis divisa et reunita, hrsg. v.

von Weſtphalen, Monum. inedita II, Roſtock 1605.

) Adam Ill e. 21 S. 164: Johannem Scotum constituit in Magnopolim Hauck IM, 657.

3) Adam II c. 77 S. 224.

4) ebd. IIl c. 51 S. 193.

5) Helmold c. 69 S. 130 f Ann. Stad. MG. S8. XVI, 327 Dehio II, 66 Haud IV, 639.

6) v. Kirchberg c. 102, v. Weſtphalen IV, 742 Doberaner Genealogie, Mekl. Jahrb. XI, 15 Wigger, Mekl. Jahrb. XXVlIlIl, 95 vgl. Mekl. UB. I S. 85 Rr. 91 Historia brevis monasterii Salemitani MG.

N SS. XXIV S. 644 u. Anm.

7) v. Kirchberg a. a. O.. her waz geboren mit rechte von eyme edelen geſlechte; vgl. dazu Wigger S. 96.

8) Helmold e. 88 S. 173 Arnold von Lübeck V e. 24 MG. SS, XXI, 201.

9) Ann. Palid. MG. SS, XVI, 92 Ann. Magdeb. MG. SS. XVI, 192.

10) Dieſe Abſtammung iſt abgeleitet Mekl. AB. I S. 221 ff Nr. 236, Hamb. UB. 1 S. 264 Nr. 301 u. Anm. Mekl. UB. I S. 2657 Nr. 274 v. J. 122118 nennt er, damals Hamburger Propſt, matertera nostra bone

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