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Stand und Herkunft der Bischöfe der Magdeburger und Hamburger Kirchenprovinzen im Mittelalter / von Gerhard Müller-Alpermann
Entstehung
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Die wendiſchen Domherren und Fürſten hatten den Dekan Brunward (1192= 1238) erhoben l-). Er war der erſte Biſchof nicht edlen Standes!*). Erſt 1195 wurde der Streit beider Elekten zu Gunſten des letzteren beigelegt und dem Kapitel die freie Wahl zugeſtanden!n).

Friedrich I Graf von Schwerin (1238= 1239), ein Bruder des Elekten Hermann und Sohn Gunzelins J.), ge­langte aller Wahrſcheinlichkeit nach durch den Einfluß der Grafen von Schwerin auf den biſchöflichen Stuhl«). Schon 1181 er ſcheint er als Domherr zu Hildesheim , 12331 dort als Dom propſt!).

Dietrich(1239 1247) war Propſt des Kapitels, als die Wahl auf ihn fiel!s). Seine Eltern waren ritterlichen Standes, er ſelbſt unehelicher Geburt und mußte deshalb vom Papſt poſtu⸗ liert und durch ihn legitimiert werden!?).

Sein Nachfolger Wilhelm(1247 1249) verwaltete vor her das Amt des Propſtes'); in gleicher Stellung befand[ich bei ſeiner Wahl

memorie domina R. de Homboken und B. de Wilipa, cognatus noster, ebd. S. 403 Nr. 399 v. J. 1232 ſtiften die Grafen von Schwerin Güter für das Seelenheil ihrer Freunde(amicorum nostrorum), des Propſtes Hermann und des Grafen Heinrich. Grote S. 215 G. Bode, Her: kunft und Heimat Gunzelins von Hagen, Wolfenbüttel 1912, Anlage VI(Stammtafe)).

1) Mell. UV. 1 S. 221 ff Nr. 236 Hamb. UB. a. a. O.

2) Mekl. UB. 1 S. 156 Nr. 158 Arnold V c. 24 MG. S8. XXI, 201.

3) Urkundlich nennt er als feine Verwandten einen gewiſſen Bruno, cognatus noster(Mekl. UB. 1 S. 354 Nr. 368 v. J. 1329), den Ritter Brunward, ſeinen Schweſterſohn(ebd. S. 422 Nr. 421 v. J. 1233), und den Ritter Detlef von Gadebuſch, consanguineus(ebd. S. 458 Nr. 440 v. J. 1235), deſſen Familie dem Miniſterialenſtande ange­hörte: Cod. dipl. Brand. A XXIV S. 338 Nr. 17 v. J. 1249 wird Otto de Godebuz ausdrücklich unter den Miniſterialen genannt. Deshalb gehörte Brunward ohne Zweifel auch dieſem Stande an. Eine ſpäte Quelle jagt von ihm: Brunwardiüus Vand. nobilis(B. Hederici Megapolis divisa et reunita, v. Weſtphalen Il, 1805). Mekl. UB. I S. 156 Nr. 158 iſt Hederichs Aeußerung im Verzeichnis der Biſchöfe von Schwerin mitgeteilt: Brunwardus, einer vom Adel.

Mekl. UB. 1 S. 1557 Nr. 158 Fromm, Chronik der Haupt- und Reſidenzſtadt Schwerin, S. 27. 7:

Mekl. UB. 1 S. 330 Nr. 339 v. J. 1227 nennt Biſchof Lüder von Verden : Frethericus canonicus Hildensemensis, irater comitis Heinrici Zwerinensis Ann. Stad. MG. SS. XVI, 363: Fridericus, antiqui Gunxzelini filius, successit v. Kirchberg e. 125, v. Weſtphalen IV, 768 Bode a. a. O.

Mekl. UB. I S. 482f Nr. 486 Fromm S. 44 Fuchs, Beſetzung d. deutſch . Bistümer S. 106. N Mekl. UB. 1 S. 128 Nr. 132 v. J. 1181, S. 395 Nr. 389 v. J. 1231. Ann. Stad. MG. SS. XVI, 365 f Mekl. UB. I S. 498 Nr. 510.. Über ſeine Wahl berichten die Ann. Stad. a. a. O. und die durch ſie erhaltene Urkunde Gregors IX. (= Mekl. UB. 1 S. 498 Nr. 510): de quodam milite soluto genitus et soluta Fromm S. 45. Durch falſche überſetzung der angeführten Stelle bezeichnen Krabbo, Die Oſtdeutſchen Bistümer, S. 26 und Fuchs S. 135 feine beiden Eltern als Freigelaſſene.

20) Ann. Stad. MG. SS. XVI, 371.

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