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Stand und Herkunft der Bischöfe der Magdeburger und Hamburger Kirchenprovinzen im Mittelalter / von Gerhard Müller-Alpermann
Entstehung
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Wolkenburg(13041316) war vor nicht langer Zeit in den Hochadel übergegangen; vorher gehörte es zu den großen Reichsminiſterialenss). Er war Domherr zu Naumburg und Meißen und beſaß die Pfarre St. Wenzeslai zu Naumburg ). Sein Vater war Volrad II. von Colditz auf Breitenhain n).

Heinrich J. von Grünenberg(13174 1334) ſtammte aus einem edlen Geſchlechtet?). Als ſein Vater wird Gebhard von Grünenberg genannt s). Heinrich begegnet 1296 als Magde­ burger Domherr**), 1310 als Propſt von St. Nikolai ebendort) und 1313 als Viztum des Magdeburger Domſtiftes é).

Wittigo J. von Oſtrau(1335 1348) ging aus der meißniſchen Miniſterialität hervor). Er findet ſich als Dom­herr zu Merſeburǵes), Naumburg und Halberſtadt , ſowie als Propſt zu ö

39) Als Reichsminiſterialen genannt Coch. dipl. Sax. reg. 1. Abt. II S. 193 Nr. 263, Reg. IThuring. histor. Il, 471 u. ö, zuletzt UB. der Vögte von Weida S. 141 Rr. 295 v. F 1295. Unter den ö findet ſich ſchon 1168 Thimo von Colditz , Naumb. UB. 1 S. Nr. 260, der in anderen Urkunden aber unter den il el icdenꝰ ehr Dann K, 1278 ein nobilis dieſes Geſchlechts, Cod. dipl. Sax. reg. 2. Abt. I S. 188 Rr. 245, und von da an häufig. Hier liegt einer der wenigen Fälle vor, in denen ein urſprünglich miniſteriales Geſchlecht in den Hochadel aufgenommen iſt, vgl. Schulte, Adel und deutſche Kirche im Mittelalter S. 323; auch der umge ehrte Fall, daß ein edles Geſchlecht auf ſeine Nöbilität verzichtete, iſt vorgekommen, vgl. die Familie ö unter Ratzeburg .

Lepſius S. 314 Päpſtl. Krk. u. Reg. 1 S. 28 Nr. 46 Hauck V, 1182. Truöl, Die Herren von Colditz S. 12f u. Stammtafel Urkundlich nennt er 1304 Otto ſrater noster und Volradus dictus de Wolkinberg, atruus noster, Schöttgen u. Kreyſig. II, 453. 3 er zum Geſchlecht von Grünenberg gehörte, beweiſt eine Urkunde vom Jahre 1326, Boyſen's Allgemeines hiſtor. Magazin Il, U in der Joannes de Grunenberck miles ſein Bruder genannt wird 6 archiep. Magdeb. II S. 625 f Nr. 1423 v. J. 1257 erſcheint Gebhard von Grünenderg, ſein Vater(ſ. nächſte. unter den nobiles viri; ebd. II S. 55 Nr. 157 v. J 1271 erſcheint ein nobilis von Grünenberg. ebd. Il S. 74 Nr. 189 v. J. 1275 werden Johann, Heinrich und Dietrich, leibliche Brüder und Söhne des verſtorbenen Gebhard von Grünenberg, genannt; ihr patruus, Gebhards Bruder, iſt der Magde­ burger Domherr Heinrich von Grünenberg(og auch ebd. S. 506 Nr. 137). Die drei Brüder erſcheinen nochmals 345 Nr. 902 v. J. 1296; der jüngere Heinrich, der ſpätere Biſchof, wird hier zuerſt ale Magdeburger Domherr bezeichnet. Johann von Grünenberg erſcheint 1326 urkundlich nochmals als Bruder Heinrichs, der jetzt Biſchof iſt, ſ. vorige Anm.

44) Reg. archiep. Magdeb. III S. 345 Nr. 902.

45) UB. der Stadt Magdeburg 18 137 Mr. 2562;

ebd. S. 145 Nr. 265.

17) Nach den Totenbüchern ſtammte er aus dem Geſchlechte von Oftrau, Philipp S. 173, Hauck V, 1182 Reg. archiep. Magdeb. J S. 535 Rr. 1322 werden Hoger von Oſtrau und ſeine drei Söhne unter den Miniſterialen aufgeführt, ebd. S. 680 Nr. 1633 wird Otto von Oſtrau unter den Miniſterialen genannt Cod. dipl. Anhalt . Vl, 184.

) Zuerſt 1315, Merſeb. UB. 1 S. 560 Nr. 704.

Päpſtl. Urk. u. Reg. I S. 206 Nr. 290 Lepſius, Die Ruinen der Rudelsburg und des Schloſſes Saaleck S. 166.