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Stand und Herkunft der Bischöfe der Magdeburger und Hamburger Kirchenprovinzen im Mittelalter / von Gerhard Müller-Alpermann
Entstehung
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anhaltiniſchen und ſächſiſchen Lande so).

Dietrich IV. von Schönberg(1481= 1492), ein Sproß eines meißniſchen Rittergeſchlechteste!), zählte ſeit 1463 als Propſt zum Meißener Kapitel und war vordem Propſt von Bautzen gewejen!°?). Er war auch Naumburger Domherr!o*). Sein Verwandter st), der Naumburger Domherr!es)

Johann III. von Schönberg(1492-1517) wurde ſein Nachfolger. Deſſen Eltern waren Heinrich von Schönberg und Ilſe, Tochter des Ritters Nickel Pflugk !'e). Er war ſeit 1483 Koadjutor feines Vorgängers!) und gehörte dem Meißener Kapitel als Scholaſtikus anus). 1480 erſcheint er als Magde­ burger Domdekan!es).

In den erſten drei Jahrhunderten gelangten, ſoweit ſich ſeſtſtellen ließ, nur Nobiles zur Regierung des Stiftes. 1281 erhielt zum erſten Male, 1335 abermals ein Miniſteriale die Lei­tung des Bistums. Seitdem beſtieg nur noch einmal ein Mann edlen Standes den biſchöflichen Stuhl. Ebenſo wurde nur einmal ein Bürgerſohn, Gerhard von Goch(5 1422), Biſchof.

Der päpſtliche Eingriff in das Wahlrecht des Kapitels machte ſich beſonders im 14. Jahrhundert geltend; es wurden mehrmals Angehörige fremder Kapitel mit dem Bistum provi­diert. Später erfolgte ſeitens der Kurie in den meiſten Fällen eine Beſtätigung der von den Domherren Erwählten, die in der Regel aus dem eigenen Kapitel kamen.

Unter den Biſchöfen der erſten Jahrhunderte begegnen mehr­

mals Söhne der umwohnenden landesherrlichen Familien, ein Zeichen für das hohe Anſehen des Stiftes Neben ihnen finden ſich Biſchöfe oberdeutſcher Abſtammung. Das Anſehen des Bis­tums zeigt ſich auch darin, daß hier ſpäter als in den Nachbar­ſprengeln Miniſterialen das Biſchofsamt bekleideten. Dieſe waren faſt alle in den thüringiſchen und ſächſiſchen Landen beheimatet.

100) Cod. dipl. Anhalt. II S. 133 Nr. 167, S. 164 Nr. 216 vgl. mit VI, 227 U. d. Hochſtifts Zalberſtadt III S. 292 Nr. 2165 Daß er dieſem Geſchlecht angehörte, beweiſen die Eintragungen. im Mortilog. eccl. colleg. Cizensis, Schöttgen u. Kreyſig II, 155. 163.

101) Über die Zugehörigkeit zu dieſer Familie vgl. a. a. O. S. 162. 165 Über das Geſchlecht von Schönberg ſ. unter Meißen .

102) 3 dipl. Sax. reg. 2. Abt. IN S. 148f Nr. 1068 Eubel II S. 206

nm. 4.

os) Geſchichte des Geſchlechtes von Schönberg Meißniſchen Stammes Bd. I

. Abt. A, hrsg. von A. Frauſtadt , Leipzig 1878, S 222.

104) Lange, Chron. Numb., Menden Il. 52, nennt Dietrich den Patruus Johanns Magdeb, Geſchichtsbl. WIV, 375 Nach Frauſtadt a. a.

S. 221 iſt Dietrich der Oheim Johanns geweſen. Eubel II S. 206 Anm. 5.

Frauſtadt a. a. O. S. 231. Geſchichtsbl. XXIV, 247. 266 7. Magdeb. Geſchichtsbl. a. a. O. Knothe, Neues Archiv uf. ſächſ. Geſch. u. Kitertumsk. XI, 36 vgl. über ihn Mathias Döring, Fortſetzung der Chronik von Dietrich Engelhuſen, Cod. dipl. Brand. D S. 251 Magdeb. Geſchichtsbl. WIV, 247.

108) Sod. dipl. Sax. reg. 2. Abt. III S. 278 Nr. 1267.

109) Magdeb. Geſchichtsbl. a. a. O.