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Stand und Herkunft der Bischöfe der Magdeburger und Hamburger Kirchenprovinzen im Mittelalter / von Gerhard Müller-Alpermann
Entstehung
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Friedrich von Torgau(12651282), Sohn Withegos von Torgauss), frei. Er wurde noch einmal vom Kapitel ge­wählt.). Seine Familie gehörte ebenfalls zu den Miniſterialen der Markgrafen von Meißen ??).

Heinrich I. von Ammendorf(1283 1301), der als Domherr ſeit 1273 erſcheintss), war ein Sproß eines haupt­ächlich im Stift Merſeburg angeſeſſenen Geſchlechtes. Urſprüng ich zur Miniſterialität zählends?), war es um 1250 in den Hoch­adel übergegangen s). Hier liegt einer der nur ſelten vorge­tommenen Fälle vor, in denen eine Familie aus urſprünglicher Unfreiheit in den Stand der Nobiles aufſtieg??).

Heinrich III. von Pach(1301 1319), auch Kint zu­benannt, zählte zu einer edlen Familie im Stifte Merſeburgée), die auch in der Niederlauſitz verbreitet war. Seit 1286 begegnet r als Scholaſtikus, ſeit 1298 als Propſté mn).

Ihm folgte in der Regierung des Bistums Gerhard don Schraplau(13201341), der Sohn Burchard von Schraplaus, der einer Nebenlinie der edlen Herren von Querfurt angehörte, und der Gräfin Oda von Buchau. Seine Brüder waren Graf Burchard der Ältere von Schraplau und der Erz biſchof Burchard III. von Magdeburgeé); hier liegt der merk­würdige, aber gelegentlich vorkommende Fall vor, daß zwei Brüder denſelben Vornamen führen. Vor ſeiner Wahl war Geb­hard Domherr in Merſeburg und Dompropſt in Magdeburg ) ſowie Kuſtos in Hildesheimén).

53) Chronica episc. Merseb. MG. SS. X S. 193 Anm. 54) ebd. Hauck a. a. O. 55) Cod. dipl. Sax. reg. 1. Abt. II S. 310 Nr. 446 v. J. 1181 befindet ſich

Udo de Thurugowe unter den meißniſchen Miniſterialen Reg. archiep. Magdeb. II S. 495 Nr. 1080 v. J. 1237 erſcheint Wedego de

Lorgowe in der Zeugenreihe unter den Miniſterialen

Willrich S. 65.

Cod. dipl. Anhalt . II S. 133 Nr. 167 v. J. 1245 iſt Conradus de Ammen­dorp, UB. der Stadt Halberſtadt I S. 34 Nr. 25 v. J. 1226 iſt Bur­chardus de Ammendorf unter den Miniſterialen aufgeführt.

Merſeb. UB. 1 S. 228 Nr. 285 v. J. 1256 ſteht Heinricus de Ammen­dorph als letzter unter den Nobiles; dieſe w. ſteht hinter

ſeinem Namen Cod. dipl. Sax. reg. 2. Abt. X S. 11 Nr. 16 v. J. 1266 iſt derſelbe als letzter unter den nobiles viri aufgeführt. Schon einmal iſt ein ſolcher Fall vorgekommen, vgl. die Familie Colditz unter Naumburg . UB. der Stadt Jena 1 S. 19 Nr. 23 v. J. 1281: nobilis vir Ulricus de Pack Merſeb. UB. 1 S. 498 Nr. 627 v. J. 1301 ſteht ein Ulricus de Pach unter den nohiles viri Willrich S. 68 Anm. 1 Merſeb. UB. 1S. 511 Nr. 642 v. J. 1305, S. 561 Nr. 705 v. J. 1315 nennt er Jo­hannes de Pach frater noster, ebd. S. 553 Nr. 696 v. J. 1314 Rudoſfus de Pach patruus noster. Willrich S. 67. Schäfers S. 62 Merſeb. UB. 1 S. 6902 Nr. 745 v. J. 1322 wird der Erzbiſchof Burchard von Magdeburg ſein Bruder genannt; ebd. S. 616 Nr. 760 v. J. 1324 erſcheint in einer Urkunde Gebhards: nobilis vir dilectus nobis noster germanus Borchardus senior comes in Scraplo. Chronica episc. Merseb. MG. S8. X, 195.

) Chronica a.. O. Magdeb. Geſchichtsbl. XIV, 215 Hauck V, 1151. Päpſtl. Urk. u. Reg. 1 S. 166 Rr. 192.

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