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Stand und Herkunft der Bischöfe der Magdeburger und Hamburger Kirchenprovinzen im Mittelalter / von Gerhard Müller-Alpermann
Entstehung
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Adalbert (10431072) war der Sohn des Pfalzgrafen Friedrich von Sachſen aus dem Hauſe der Grafen von Goſeck und iner Gemahlin Agnes aus dem Geſchlechte der thüringiſchen Grafen von Weimarsc). Er rühmte ſich der Abſtammung von Otto J. und Theophanoss). Bis zur Beſteigung des erzbiſchöf­lichen Stuhles war er Dompropſt in Halberſtadt ?).

Liemar(1072-1101), von Geburt ein Bayer und der Sohn eines Reichsminiſterialens), wurde von Heinrich IV. ein­

zt's). Hier begegnet der erſtaunliche Fall, daß ſchon vor dem ULormſer Konkordat ein Miniſteriale auf den erzbiſchöflichen Stuhl erhoben iſt. Seine Wahl geſchah in ungewöhnlicher Weiſe, hne jede Teilnahme der Bremer Kirche, nur unter Mitwirkung der am Hofe anweſenden Biſchöfe. Der Erzbiſchof hat[ein ganzes ehen hindurch Heinrich IV. durch feine Treue dafür gedankt.

Nach Liemars Tode übergab der König Ring und Stab an Otto, der jedoch das zur ſelben Zeit vakant gewordene Bistum Bamberg annahmss). Er war ein Sproß einer edlen ſchwä­iſchen Families). Statt feiner wurde

weiſt auf keine geringe Herkunft hin. Eine ſpäte Quelle behauptet ſeine edle Abſtammung: Wolters, Archiep. Bremensis chronicon, Meibom II, 33: nobilis natus et sincerus ac omni virtute ornatus: nobilis genere sed nobilior moribus, praepositus Eeclesiae Coloniensis. Daß ſer Propſt war, wird von früheren Quellen nicht berichtet. Chronicon Gozecense MG. S8. X, 142 Poſſe, die Wettiner S. 38 Schönecke S. 29 May S. 53 Nr. 220 Vgl. Adam Il e. 2 S 144: erat nimirum vir genere nobilissimus,

ebd. III c.32 S. 1574: iactavit se inter alia descendere a Grecorum prosapia, Theophanu et Fortissimo Ottone sui generis auctoribus. Näheres läßt fich über dieſe Abſtammung nicht ſagen. Seine Worte, alle ſeine Vorgänger ſeien obscuros ac ignebiles geweſen(ebd. III c. 69 S. 216), zeigen, welches Gewicht er auf ſeine Herkunft legte. Als wahrer Kern mag ſich daraus ergeben, daß die Familien ſeiner un­mittelbaren Vorgänger keine ſo angeſehenen Ahnen aufzuweiſen hatten wie die ſeinige. Auf keinen Fall kann man aus dieſer Be­merkung auf den Geburtsſtand der früheren Erzbiſchöfe ſchließen. Dem widerſprechen die bisherigen Ausführungen

Adam IM c. 2 S. 144 Ann. Saxo MG. SS. Vl, 686.

Ann. Stad. MG. SS. XVlI, 316: nacione Bawarus, de ministerialibus Heinrici regis quarti originem trahens May S. 80 Nr. 340 Glieder dieſer Familie find mit ihm nach Bremen gekommen; Hamb. UB. IS 112 Rr. 118 v. J. 1091 nennt er unter den milites eceles ie nostre auch frater noster Macellinus, et filius fratis nostri, Adalbero; ebd. S. 77 Nr. 76 v. J. 1053 wird ein Mecelinus, vielleicht der­ſelbe, ausdrücklich unter den ministeriales Bremenses aufgezählt Meyer von Knonau , Jahrb. II S. 157 Anm. 84.

Ann Stad. d. a. S. cpiscopatum suscepit ab ipso Heinrico Meyer von Knonau, SON IL, 156 Er war vordem nicht Mitglied des Stiftes St. Simon und Judas in Goslar , wie noch Schönecke S. 34 angenommen wird, vgl. Meyer von Knonau , Jahrb. II S. 157 Anm. 84; May a. a. O.

Ebonis Vita Gttonis episcopi Bambergensis J 7, Biblioth. rer. Germ. V, 595 ff Schönecke S. 36.

Vita Ottonis I i, Bibl. rer. Germ. V, 590: ex provincia Alamannorum beatus Otto generosa stirpe et parentibus secundum carnem liberis orjundus fujt, patre Ottone et matre Adelheida nuncupata Herbordi dialogus de Ottone episcopo Bambergensi, Bibl. rer. Germ. V, 824: ex