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Stand und Herkunft der Bischöfe der Magdeburger und Hamburger Kirchenprovinzen im Mittelalter / von Gerhard Müller-Alpermann
Entstehung
Seite
78
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Erhebung Dekan des Stiftes). Bürgerliche Familien, die ſich de Lubeke nannten wegen ihrer Herkunft aus Lübeck oder aus Lübbecke in Weſtfalen kommen in dieſer Zeit ſchon an mehreren Orten vor*). So iſt anzunehmen, daß er ein Bürger­john war und aus einer aus Lübeck oder Lübbecke ausgewander ten Familie ſtammte. Beziehungen zu der Hildesheimer Mini: ſterialenfamilie Lebeckts) beſtehen nicht.

Nach ſeinem Tode wurde Magiſtert) Albert Suerbeer (1247 1253), gebürtig aus Köln ) und wohl bürgerlicher Her­funft°!), zum Verweſer des Bistums beſtimmt. Als Bremer Domherr war er 1229 vom Bremer Erzbiſchof und Kapitel zum Biſchof von Riga auserſehen, aber vom dortigen Kapitel, das ſich das Wahlrecht nicht nehmen laſſen wollte, abgelehnt worden?) Er begegnet als Bremer Scholaſtikus urkundlich 12311236°°). 1240 wurde ihm die Würde eines Erzbiſchofes von Armagh und Primas von Irland , 1245 die eines Erzbiſchofes von Preußen, Livland und Eſtland zuteilst). Da er zunächſt weder einen biſchöflichen Sitz noch Einkünfte hatte, wurde ihm das Bistum Lübeck vom Papſt übertragenss). Nach Aufhebung der Adminiſtra tion verſetzte der Papſt den Biſchof von Samlands«)

Johann 11. von Dieſt (1254-= 1259) nach Lübeck . Seine Heimat war Brabant ), und er entſtammte einem bei Mecheln angeſeſſenen edlen Geſchlecht's). Sein Vater war Arnold III. von Dieſtss). Als Franziskanermönch der Diözeſe Lüttich war er Biſchof von Samland geworden). Dem König

46) Ann. Stad. MG. SS. XVI, 361 Chron. Slav. S 107 Detmar­Chron., Lüb. Chron. J, 75. 310.

47) 1231 in Riga , UB. d. Stadt Lübeck 1 S. 61 Nr. 51; 1250 in Lüneburg , UB. d. Stadt Lüneb. 1 S. 44 Nr. 73a; 1281 in Greifswald , UB. d. Stadt Lübeck 1 S. 380 Nr. 417.

48) Hildesh. UB. II S. 2565 f Nr. 522 v. J. 1239.

49) v. Goetze, Albert Suerbeer S. 1.

50) Mathei Parisiensis historia Anglorum MG. SS. XXVIM, 413: nacione Coloniensis v. Goetze S. 1 Die Detmar⸗Chron., Lüb. Chron. I 91, läßt ihn aus Bremen gebürtig fein: gheheiten Surber, van Bremen geboren.

Mantels, A. D. B. I, 202.

Ann. Stad. MG. SS. XVl, 3607 v. Goetze S. 2 Schonebohm, Beſetzung der livländiſchen Bistümer S. 25.

Schonebohm S. 25.

Ann. Stad. a. a. O. v. Goetze S. 6 Schonebohm S. 26.

Hauck IV, 655.

Ehron. Lubec. S. 397 Chron. Slav. S. 111.

Chron. Lubec. a. a. O.: Johannes de Deyst, de Brabantia oriundus Chron. Slav. a. a. O.

58) Unter den Nobiles genannt UB. z. Geſch. des Niederrheins 1 S. 358 Nr. 509 v. J. 1168, ij S. 191 Nr. 361 v. J. 1250 u. 5. Pelſter S. 56.

59) W. von Dieſt , Geſchichte der Familie von Dieſt , Kolberg 1926, S. 39.

326(Stammtaf.). MG. Epistolae pontificum II S. 532 Nr. 719 v. J. 1249. Er iſt viel leicht identiſch mit dem Kleriker der. Cambrai gleichen Namens, Preuß. UB. II S. 4 Nr. 5 u. Anm. Vgl. Schmauch, Beſetzung der Bistümer im Deutſchordensſtaate S. 84 Anm. 8.