„Schon seit einiger Zeit trau ich dem Landfrieden nicht und befleissige mich, das Haus zu bestellen.“ (10. 12.):„Diesmal aber hat der Zeiger nur einige Stunden retardirt und nun ist alles wieder im alten, mässigen Gange.. Das Aussenbleiben meines Sohnes drückte mich, auf mehr als eine Weise, sehr heftig und widerwärtig; ich griff daher zu neuer Arbeit, die mich ganz absorbiren sollte. Nun griff ich sie mit Gewalt an und es gelang so weit, dass der Band... gedruckt werden könnte... So weit nun bracht ichs in vierzehn Tagen, und es möchte wohl kein Zweifel seyn, dass der unterdrückte Schmerz und eine so gewaltsame Geistesanstrengung jene Explosion, wozu sich der Körper disponirt finden mochte, dürften verursacht haben.“(28. 12.):„dass ich mich für das Verhältniss verwundersam wohlbefinde, unter der Bedingung einer ganz eigenen diätetischen Selbstverläugnung.“
Gespr.(24. 1.):„dass ich mich jetzt so gut halte, verdanke ich Vogel; ohne ihn wäre ich längst abgefahren. Vogel ist zum Arzte wie geboren und überhaupt einer der genialsten Menschen, die mir je vorgekommen sind.“
(14. 2.) Der Tod der Grossherzogin stört Goethes Heiterkeit nicht.
Ueberhaupt herrscht in den Gesprächen von 1830 eine eigenthümliche Erregtheit vor. Oft derbe, burschikose oder übertriebene, oder negative, wegwerfende Urtheile. Der unbefangene Leser fühlt etwas Krankhaftes. Dem Kanzler ist die Sache nicht entgangen: er wundert