avenueartigen Sttaße, der schmalen Tempelhauptfront des Opernhauses gegenüber, da wo sich heute die Universität, das ehemalige Palais des Prinzen Heinrich befindet, der Stadtpalast für den König. Von Gebäuden eines einheitlichen Stiles („äi uns simile arckitetlura") umschlossen, in den Maßverhältnissen einer durchaus großstädtischen Anlage, bevölkert von einer Welt von Statuen, so hat das Friedrichsforum in der Phantasie des Königs und seiner Getreuen bestanden und wäre, ausgeführt, ein Denkmal ebensosehr des philosophisch gegründeten Herrschergeistes des Königs wie der Schöpferkraft des mit ihm so nah verbundenen Baumeisters geworden.
Wenn der großgedachte Plan, wie ein Menschenalter vorher Schlüters wahrhaft königliche Schloßplatzanlage, nur fragmentarisch durchgeführt worden ist, so trifft die Verantwortung dafür den König selbst. Wiedas Ganze in seinen Grundzügen gewiß aus seiner Initiative hervorgegangen ist, so ist es durch seine Gleichgültigkeit auf halbem Wege liegengeblieben. Verhängnisvoll haben freilich die Zeitumstände dabei mitgewirkt, nie aber hätten sie diesen Willen abgelenkt, wäre er nicht erst an den Wurzeln erkrankt und dann abgestorben. Das Schicksal dieses Friedrichsforums war eng verkettet mit der Geistesentwicklung des großen Mannes, die ihn aus dem umjubelten Volksbeglücker zu dem skeptischen Einsiedler werden ließ, ihn von dem bewegten Schauplatz Berlins in die vertiefte Stille von Sanssouci führte.
Ohne Zweifel haben die von Zukunftsplänen überschäumenden Kronprinzentage in Rheinsberg gleich den ganzen Plan zur Reife gebracht. Wenn nach dem Thronwechsel zuerst mit dem Opernhause begonnen wurde, so waren die Liebhaberei des Königs für Musik und Theater, der repräsentative Zweck des Baues zugleich als Redoutensaal und der Umstand, daß hier das Terrain die größten, für das Ganze entscheidenden Umwandlungen erforderte, dafür bestimmend. Diese mit feurigem Wollen begonnene, mit drängender Ungeduld vorwärts gepeitschte Unternehmung ließ sich auch durch die erste kriegerische Verwicklung, in die Friedrichs Ehrgeiz ihn riß, „meinen
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