wüßte, daß der neue König im Bann des Rosenkreuzertums von seinem geistigen Berater Wöllner ganz abhing. Wöllner, in dem sich der Hang zur Mystik mit nüchternster Geschäftsklugheit vereinte, verkaufte die Manuskripte an Decker und setzte den französischen Prediger de Moulines als „Revisor und Herausgeber" beim Drucke ein. Die Leichtfertigkeit, mit der de Moulines seines Amtes waltete, indem er oft nicht einmal die bündelweis verschnürten Pakete öffnete, ehe er sie zum Druck gab, die Verstümmelungen, die sich Herzberg, dem die Oberaufsicht zuerteilt war, erlaubt hat, die Unkunde der Herausgeber haben die wissenschaftliche Bedeutung dieser ersten Ausgabe in schlimmen Ruf gebracht. Schon 1794 äußerte sich Gibbon: „Sie macht dem preußischen Volke Schande und giebt von der Achtung, die es für Wissenschaften und geistige Größe hat, einen sehr nachteiligen Begriff." In dies absprechende Urteil stimmt auch Preuß, der erste deutsche wissenschaftliche Biograph Friedrichs, ein, wenn er auch die typographischen Verdienste der Ausgabe anerkennt. Den Makel, der diesem kostspieligen Unternehmen anhaftete, hat 58 Jahre später Deckers Enkel Rudolph getilgt durch den herrlichen, von der Akademie der Wissenschaften besorgten Neudruck in 30 Bänden stolzesten Ausmaßes mit den berühmten Holzschnitten Menzels.
Über dem von so vielen Seiten beanspruchten Geschäftsmann ließ Decker den Haus- und Familienvater nicht zu kurz kommen. Im Mittelpunkt des häuslichen Lebens stand die Mutter, umringt von einer stetig anwachsenden Kinderschar. Blieben auch von ihren zehn Kindern nur sechs am Leben, so gab das doch Mühe und Arbeit genug im Verein mit der Teilnahme und der Sorge für das Geschäft des Mannes. Es war, als ob das Glück in das neue Haus seinen besonderen Segen geben wollte, als im November des Einzugjahres sich zu drei Töchtern der erste männliche Erbe gesellte; ihm folgten noch drei Schwestern und ein Bruder, der aber nach wenigen Tagen wiederstarb.