namentlich die breite und hohe Rückwand des Raumes, wo sie, den Fenstern gegenüber, kaum günstig beleuchtet gewesen sein können.
Dieser Sammlung alter Meister entsprach eine fast ebenso reiche von Gemälden moderner Künstler, unter denen noch heute klangvolle Namen wie de Biefve, Hildebrandt, Hoguet, Graeb, Hosemann, Magnus, Bürkel auffallen. Sie waren indessen mehr dekorativ in den Wohnzimmern des Erdgeschosses verteilt.
Mit dieser Bildergalerie endete die Folge der Räume, deren Fenster nach Straße und Platz hinaussahen. Das Palais erstreckte sich aber noch mit zwei Seitenflügeln und einem Garten ziemlich tief in das Hinterland; der rechte Seitenflügel enthielt in der Fortsetzung der Galerie zwei große auf Hof und Garten blickende Räume. Zunächst anstoßend den vier- fenstrigen Speisesaal, der, wie der Tanzsaal, mit weißem Marmorsiuck getäfelt war. Sein künstlerischer Schmuck bestand aus einem unter der Decke laufenden Fries von karyatidenartigen Frauengestalten, gegen Pilaster gestellt, ähnlich wie die von Friedrich Tieck erfundenen und in Stuck ausgeführten Karyatiden am Friese unter der Decke des Konzertsaales im Schauspielhause. Es sind ruhig stehende, antik gewandete Gestalten mit erhobenen oder über der Brust gekreuzten Armen, Arbeiten des damals in erster Jugendblüte stehenden August Kiß, der seit 1826 die Werkstatt Rauchs mit dem Atelier Friedrich Tiecks vertauscht hatte.
Der letzte Raum der Saalfolge, die Bibliothek, blickte in stimmungsvoller Abgeschlossenheit von der Außenwelt mit drei Fenstern nach dem Garten hinaus. Die Bücherschätze waren in Wandspinden verteilt, und auf ihnen standen die Büsten der berühmtesten Gelehrten, Dichter und Musiker.
Das alles war prächtig und signoril. Um so einfacher sah es im Hofe aus. Hinter dem dritten Geschoß der Hauptfront fiel das Dach pultartig nach dem Hofe zu ab, wodurch die Jnnenfront nur zwei Stockwerke erhielt. Der Eindruck dieses Hofes erinnerte in feiner Schlichtheit an ein
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