v. Damitz, ein und schuf es um zu einem der ersten mit künstlerischem Luxus ausgestatteten Malerheime, wie sie spater in Berlin Regel und gefährliches Muster wurden. Neben der Ausbeute seiner Reisen nach Marokko und dem schwärmerisch geliebten Ägypten vereinigte er dort, was er an modernen Kunstwerken und kunstgewerblichen Erzeugnissen in Paris mit Sammelleidenschaft zusammengekauft hatte—ein in der Zeit des nüchternsten Nach-Biedermeier höchst phantastisch wirkendes Durcheinander von Smyrnateppichen, orientalischen Vorhängen, Waffen, Schmuckgerät halbwilder afrikanischer Völkerschaften, Renaissancemöbeln, Rokokostühlen, modernen Damastsesseln, Bronzen, Marmorbüsten, Gemälden und Studien der eigenen Hand.
Ein Strom berühmter Gäste, vorwiegend Maler, füllte die eleganten Räume, und während der Hausherr, „schweigsam wie ein Orientale", diese Geselligkeit als eine unerläßliche Pflicht, ganz gegen seine innerste Neigung ausübte, gefiel sich die schöne, musikalisch begabte Frau Jda in den Huldigungen, die Knaus, Meyerheim, Oskar wie Reinhold Begas, Gustav Richter, Karl Becker, Riefstahl, Knille und selbst der schon etwas brummig gewordene Menzel ihr darbrachten.
So war der alte Künstlergeist dem Hause treu geblieben. Freilich hatte sich auch manches verändert, wie das natürlich ist. Aus dem Garten verschwand das große romanische Portal der alten Hohenzollerngruft. Die Erben hatten gleich nach des Meisters Tode das Kunstwerk dem Könige Friedrich Wilhelm IV., der es oft bewundernd betrachtet hatte, zum Geschenk gemacht. Jahrelang war man sich unschlüssig geblieben, wohin es zu stehen kommen sollte. Darüber war schließlich der König gestorben, und nun baute Stüler, der Architekt der Friedenskirche in Potsdam, den Bogen in die Hallen ein, die den stillen Hof der Grabeskirche Friedrich Wilhelms IV. umgeben. Er stand jetzt wiederum vor einer Hohenzollerngruft, aber übel kontrastierend mit seinen romanischen Formen und seiner roten Farbe zu dem altchristlichen Stilcharakter der Anlage. Nie hat Peter Lenne, der
190