gewissermaßen ihr Kollege war. So dürfe man annehmen, daß diese Tradition auch von unserer Volkspolizei, nachdem sie nunmehr regelmäßig durch die Stadt patrouilliere, hochgehalten werde! Im Vertrauen auf diese Mithilfe war man nun optimistischer und sah die Zukunft unseres kostbarsten Stadtzeichens nicht mehr so gefährdet.
Da ereignete sich nun dieser Tage eine kleine Episode zu Füßen des Rolands, die zu dieser Geschichte paßt, und ihretwegen ist diese Betrachtung hier niedergeschrieben worden.
Ein biederer Bürger unserer Stadt mußte in das Fahrradgeschäft, das sich dicht am Roland befindet. Er stellte, wie man das so tut, sein Rad an die Bordkante. Als er aus dem Laden herauskam, nahm er sein Rad und wollte davon.
„He, Sie da!“ hörte er plötzlich rufen. Als er sich umdrehte, merkte er, daß er gemeint war. Ein Wächter der Ordnung stand da neben dem Roland und winkte den biederen Bürger zu sich heran.
„Ist das Ihr Rad, das Sie da führen?“
.Na was denn sonst. Meinen Sie vielleicht, ich habe es gestohlen?“
„So, Na denn zücken Sie man Ihre Brieftasche und laden ’ne Mark ab.“ „Ich? Wieso?“
„Sahen Sie das Schild am Anfang der Straße nicht? Parkverbot!!“
„Das habe ich nicht gesehen. Ich denke, daß das nur für Autofahrer ist.“ „Denken ist Glückssache. Und Unkenntnis schützt nicht vor Strafe. Also eine Mark bitte!“
„Aber nicht von mir! Denn irgendwo muß ich ja mein Rad wohl lassen können. Wo soll ich’s denn hinstellen?“
„Da an den Roland!! — Sie sehen doch, da stehen schon mehrere.“
Hier räusperte sich nun unser Roland vernehmlich und sagte: „Aber Herr Kollege . . .!“
Doch der überhörte es und schrieb für den bieder en Bürger eine Quittung aus über eine Mark Ordnungsstrafe, weil er sein Rad in den Rinnstein und nidit an den Roland gestellt hatte.