nun, da sie ihrem Mann das Frühstück zu recht gemacht, und es ihm durch ihre Stieftochter hingeschickt, ist sie wieder jedermanns Vermutung mit der unseeligen Arbeit geschäftigt daß bey der Zurückkunft des Kindes, sie albreit (bereits) erstickt ist. Sie wurde von Scharfrichter im Sack auf einem Schlitten hinaus nach der Gerichtsstätte gefahren und begraben.“ Diese einstigen Sch recken stage des Blutgerichts sind nun seit langem vorüber und leben nur noch in der Erinnerung. Aus Pietätsgründen setzen sich nach wie vor Männer und Frauen während der Vesperpause, wenn sie auf diesem Schlag ihre Feldarbeit verrichten, niemals in das hohe Gras am „Gericht“. Es wird ferner noch erzählt, daß auf diesem Stückchen Land keine Frucht wächst, es wäre früher einmal versucht worden, doch nichts sei gediehen. So blieb diese Stätte seit Jahrhunderten unbebaut liegen und wird wohl auch für die weitere Zukunft so liegen bleiben. Der Name „das Gericht“ ist aber volkstümlich geworden; er erinnert uns an die dunkelste Zeit deutscher Rechtsprechung.
Aufn.: Hans Jürgen Köster, Hagen-Vorhalle Perleberg, „Neue Mühle “
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