in einen Gazen- und Gipsverband gehüllt, emporgehoben und in Sicherheit gebracht.
Derselbe Tag förderte noch andere interessante Funde ans Licht. In einer größeren Urne, weiter abwärts am Abhange, stand wieder ein kleines Beigefäß mit fast kugeligem Boden, und außerdem lagen auf dem Leichenbrande eine Plattenfibel aus Bronze und ein ebenfalls bronzener Knopf mit einer Öse an der Innenseite.
Die gehobenen Altertümer gehören der Zeit von 1500 bis 200 vor Chr. an. So war die Ausbeute der ersten Ausgrabung eine ganz außerordentlich erfolgreiche nach jeder Richtung hin. Sie wurde noch bedeutender durch die Entdeckung des Grundrisses eines vorgeschichtlichen Hauses am Wegweiser nach Sophiendorf.“
In einer Vorlesung an der Universität Berlin berichtete Dr. Kiekebusch über seine Ausgrabungen bei Breddin. Zum Schluß seiner Vorlesung sagte er: „Ich habe am Gräberfeld von Breddin festgestellt, daß es 1300 Jahre lang vom gleichen Volksstamm belegt war, da aber die Letzten Germanen w r aren, müssen alle Germanen gewesen sein.“
Soweit Dr. Kiekebusch. Die Germanen, die in unserer Gegend wohnten, waren wahrscheinlich Semnonen, die sich durch ihre eigenartige Haartracht von den anderen germanischen Stämmen unterschieden. Die Männer trugen die Haare auf der rechten Seite des Kopfes zu einem Knoten zusammengefaßt.
Etwa 120 vor der Zeitrechnung hörte die starke Besiedlung der Wiesenberge plötzlich auf. Damals zogen die Cimbern und Teutonen von Jütland her an der Elbe aufwärts und nahmen auch die Bewohner der südlichen Prignitz mit. Diese waren später auch an den großen Kämpfen in Italien beteiligt und gingen dort mit den Cimbern und Teutonen zugrunde.
Die wertvollsten Urnen mit Beigaben kamen in das Märkische Museum. Die Gemeinde Breddin erhielt eine Anzahl Urnen zugewiesen, die zuerst in der jetzigen Konsum-Gaststätte am Bahnhof in einem großen Glasschrank aufgehoben wurden. 1920 kam der Schrank mit den Urnen in die Schule und wurde auf dem oberen Flur aufgestellt. Am Ende des 2. Weltkrieges gingen alle Urnen mit ihren Beigaben bis auf eine, die jetzt im Lehrerzimmer der Schule aufbewahrt wird, verloren. Die Urnen lagen zerbrochen auf dem Schulboden. Heute steht der Urnenschrank noch in der Schule, er dient anderen Zwecken.
Das Märkische Museum in Berlin hat unter den Bombenangriffen der letzten Kriegsjahre schwer gelitten. Viele vorgeschichtlichen Funde wurden zerstört. Die Urnen von Breddin sollen gerettet worden sein.
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