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29. Braunkohlenholz (Dixnit). Miozän. Petersdorf bei Fürstenwalde.
Die zahlreichen, in der Braunkohle vorkommenden Holzreste, die z. T. am Lebensort eingebettet sind (autoctitbon) — Baumstubben bei Senften- berg in einem fossilen Waldmoor —, z. T. verschwemmt sind (ullocsittion), stammen meist von Nadelhölzern (Wellingtonien (Sequoien), Sumpfzypressen sTsxockieri)). Das Klima zur Miozänzeit war demnach in der Mark wärmer als heute. Laubhölzer fehlen der Braunkohle nicht, doch sind diese besonders infolge mangelnden Harzgehaltes meist zerfallen und dann als solche nicht mehr kenntlich.
30. Feiner Quarzkies. Miozäü. Petersdorf bei Fürstenwalde.
Die Kantenrundung der Ouarzgeröllchen beweist ihre Abrollung in bewegtem, das Zusammenvorkommen mit Braunkohlenflözen und das Fehlen mariner Versteinerungen eine Bildung in vermutlich fließendem Süßwasser.
31. Quarzsand. Miozän. Petersdorf bei Fürstenwalde.
Während der feine Kies am selben Fundort und grober Miozänsand von Buckow keinen Glimmer führen, ist dies hier der Fall. Die Hauptmasse der Quarzkörner hat einen Durchmesser von etwa '/-> mm, die Glimmerschüppchen haben dagegen einen viel größeren Durchmesser bis zu 1 mm. Bei ihrer großen Oberfläche besitzen sie eine vergrößerte Reibung und daher eine geringere Sinkgeschwindigkeit im Wasser als an Masse gleichgroße Ouarzkörner. Der Glimmer kommt daher erst bei einer Wasserbewegung zur Ablagerung, die längst nicht mehr hinreicht, um ihm an Durchmesser gleichkommende (ihn an Masse also bei weitem übertreffende) Quarzkörner fortzuschaffen.
32. Feinsand (Formsand). Miozän. Petersdorf bei Fürstenwalde
Die Korngröße dieses feinen Quarzsandes besitzt einen Durchmesser kleiner als 0,1 mm. Die Formsande sind technisch wichtig und dienen zur Herstellung der Formen in Gießereien und werden als Glasursande in Töpfereien benutzt.
33. Feinster Quarzsand. Miozän. Petersdorf bei Fürstenwalde.
Die Korngröße dieses allerfeinsten Quarzsandes liegt unter 0,00 mm Durchmesser. Dadurch nähert er sich der Korngröße eines Tones, besteht aber im Gegensatz zu diesem aus Quarz- und Glimmerpulver. Die Ablagerung eines so feinkörnigen Sedimentes kann nur in ganz ruhigem Wasser erfolgen. Die verschiedenen Korngrößen der Petersdorfer Miozänsande zeigen ebenso starke Strömungsnnterschiede des Wassers an, in dem sie zur Ablagerung kamen. Die Flüsse, die den Miozänsand in die Mark trugen, kamen von Süden, also im Gegensatz zum Diluvialsand, der mit Hilfe des Inlandeises aus dem Norden hierher verfrachtet wurde.
B. Diluvium (Eiszeit).
34. Gletscherschliff. Auf unterem Muschelkalk. Rüdersdorf.
Durch die Vergletscherung der letzten Eiszeit wurde der anstehende Rüdersdorfer Muschelkalkfels geglättet und geschrammt. Man sieht, wie die Querschnitte der Muschelkalkversteinerungen glatt abgeschliffen sind. Die Schrammen wurden durch härtere, mit dem Eis darüber gleitende Geschiebe (Grundmoräne) in den Kalkstein eingekritzt. — Der Rüdersdorfer Gletscherschliff hat große Bedeutung in der Geschichte der Geologie. Er lieferte den Beweis (Torell 1875) für die Jnlandeisbedeckung Norddeutschlands, während vorher die Drifttheorie Lyells geherrscht hatte.
35. Geschrammtes, z. T. geglättetes Glazialgeschiebe, Warnemünde.
Im Gegensatz zu den Geröllen der Flüsse und des Meeresstrandes, die im bewegten Wasser allseitig gerundet werden, bleiben die vom Eis ver-