Heft 
(1927) 1/2
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51. Holz, letztes Jnterglazial, Glindow.

Stücke von lÜAnit (-fossiles Holz (Alter?) finden sich verschwemmt und olloctittion (-ortsfremd) wieder eingebettet zusammen mit Bernstein und Paludinen in den liegendsten Schichten der letzten Zwischeneiszeit.

52. l. Vslvsts piseinslis tVIÖQQ.

2. 8pllSSMUM LONNSUM

3. plsickiurn smniLum /VlÜQQ.

Letztes Jnterglazial, frühere Tongrube bei der Räuberburg, nördl. Phöben.

Die vorstehenden, heute noch lebenden Süßwassermuscheln (2. und 3.) und -schnecke (1.), kommen auch, zusammen mit anderen Süßwasser­mollusken, ferner vergesellschaftet mit Riesenhirsch, Rhinoceros usw. und Feuersteinwerkzeugen, in den Sauden der letzten Zwischeneiszeit vor. Es herrschte demnach damals ein dem heutigen entsprechendes Klima; eine neuerliche Klimaverschlechterung ließ darauf das Inlandeis über die Havel­gegend wieder nach Süden Vordringen: Die Jnterglazialschichten werden von dem Geschiebemergel der letzten Eiszeit bei Phöben überlagert.

Anhang zu 8: Geschiebe mit Erscheinungen, die mit eiszeitlichen nicht in unmittelbarem Zusammenhang stehen.

53. Bild der Schichtung.

Das Bild der Schichtung wird bei diesem feinkörnigen und sehr gleich­artig ausgebildeten Quarzit hervorgerufen durch Farbenbänder (vermutlich Eisenverbindungen), die den kaum angedeuteten Schichtflächen (Lage spär­licher Glimmerschüppchen!) parallel verlaufen. Alter: Kambrium (?). Diluvialgeschiebe, Glindow.

54. Schichtung und Scheinschichtung.

Die wahre Schichtung wird angedeutet durch zahlreiche feine, parallele Furchen, die bei der Abnutzung des Geschiebes entstanden sind, infolge geringer Härteunterschiede der verschiedenen Lagen des Quarzites. Einer dieser Schichtflächen folgt auch die Bruchfläche, die der Hammerschlag erzeugte. Ganz anderer Entstehung sind dagegen die dunklen, wohl durch Eisenverbindungen erzeugten Streifen, die die Schichtflächen spitzwinklig schneiden und das Bild einer scheinbaren diskordanten Parallelstruktur oder Kreuzschichtung erzeugen. Die Streifung ist Wohl durchrhythmische Fällung" (Liesegangsche Ringe) der Metallsalze erzeugt Alter: Kambriums?). Diluvialgeschiebe, Niederlehme bei Königswusterhausen.

55. Konglomerat (Nagelfluh), Glindow.

Beispiel eines Gesteins, das aus groben, im Wasser abgerollten und daher kantengerundeten Bruchstücken eines älteren, in diesem Falle Quarz, besteht mit einem ziemlich grobkörnigen sandigen Zwischenmittel. Alter: Wohl altpaläozoisch oder proterozoisch. Diluvialgeschiebe.

56. Scolithensandstein. (Schmalröhrige Form). Kambrium. Diluvialgeschiebe südlich Phöben.

Der Scolithensandstein, ein sehr häufiges und bezeichnendes nordisches Sedimentgeschiebe, verdankt seine Entstehung wohl nicht anorganischen Ursachen (aufsteigende Luftblasen), sondern organischen. Nach einer Auf­fassung ist er eine Ausfüllung von Bohrröhren im Sand lebender Tiere, nach einer andern stellt er Sandköcherbauten von koloniebildenden Würmern dar, wie sie heute im Wattenmeer der Ringelwurm Zabelluna ulveolatu (die sog.Sandkoralle") baut.