Heft 
(1927) 1/2
Seite
17
Einzelbild herunterladen

17

c. Alluvium (Nacheiszeit).

Humusverwitterung des Geschiebemergels. Sperenberg.

Die obersten Lagen des Geschiebemergels wie auch vieler, besonders sandiger Diluvial- und Alluvialablagerungen der Mark zeigen schön die weit in Norddeutschland verbreiteten Spuren der Humusverwitterung im Liegenden von rezenten oder ehemaligen Humus- (Moor- und Trocken­torf-) böden.

57. Geschiebemergel, unverwittert, unter der Zone der Humusverwitterung. Ablagerung der letzten Eiszeit. Oestlichste der Sperenberger Gipsgruben über dem Zechsteingips.

Der sandige Mergel braust mit blLl, enthält also noch Kalk, der aus der Aufarbeitung kalkhaltiger Sedimente, Silur und besonders Kreide, durch die Fortbewegung des Eises herrührt. Die dunkle Farbe ist die Folge ebenso fein verteilter dunkler, Wohl meist eisenhaltiger Mineralien.

58. Bleichsand. Sperenberg.

Nicht nur kohlensaurer Kalk mit den übrigen Verbindungen der Alkalien und alkalischen Erdmetalle wird der obersten Bodenschicht unterhalb der Humuslage in feuchtem und kühlem Klima durch die Humusstoffe entzogen, sondern auch die Eisen- und Tonerdeverbindungen werden schließlich kolloidal gelöst, und mit den andern Bodenbestandteilen vom Sickerwasser in die Tiefe geführt, so daß als Endergebnis deseluvialen" (Auswaschungs)- bodens schließlich nur noch der aller-Pflanzennährstoffe beraubte Quarz­sand zurückbleibt. Die Eisenarmut bedingt die weißliche Farbe dieses sog. Bleichsandes".

59. Ortsteinzone. Sperenberg.

Unterhalb der Zone des Bleichsandes werden die aus ihm vom Sicker­wasser mit Hilfe der Humusstoffe ausgelaugten Verbindungen wieder aus­geschieden (Einspülungs-,illuvialer" Boden). Vom Eisenhydroxyd braun gefärbt kann der Boden von den wieder ausgeschiedenen Stoffen zum Ortstein" verfestigt werden, der für die Pflanzenwurzeln undurchdringlich ist und sie damit von den Nährsalzen des darunterliegenden unverwitterten Untergrundes abschließt.

60. Backsteinkalk. (Untersilurgeschiebe), südl. Phöben. (Beispiel für Kalkver­witterung).

Der Backsteinkalk erhält sein eigentümliches, lebhaft an einen alten Back­stein erinnerndes Gepräge in erster Linie durch die Verwitterung. Als frisches Gestein (Schlagstelle!) ist er ein dunkelgrüner, spröder Kiesel­kalk. Durch die Verwitterung wird der kohlensaure Kalk ausgelaugt, wie die zahlreichen Hohlräume beweisen, die an Stelle kalkschaliger Orgauismen- reste getreten sind. Die ebenen Bruchflächen entstehen teils durch Schichtung (die eine Schichtfläche mit ausgelaugtem Seelilien- sLrinoicienf stielglied), teils durch Flächen senkrecht zur Schichtung, an denen die Ablösung beim Zerschlagen erfolgt rnd die vermutlich durch angedeutete Zerklüftung vor- ^gezeichnet sind. Der Backsteinkalk ist eine lehrreiche Veranschaulichung der Kalkauflösung durch die Verwitterung in den oberen Bodenschichten.

61. Eiserschicht. Miozängrube Petersdorf südl. Fürstenwalde.

Auf der Grenze von Diluvialsand und miozänem Braunkohlenton, dagegen nicht von Diluvialsand und Braunkohlensand, dicht neben dem Ton ist die unterste Diluvialsandlage durch Eisenoxydhydrat verfestigt. Daß hier nicht Ortsteinbildung vorliegt, geht daraus hervor, daß etwa 2 m über der Eiserschicht die Ortsteinzoue folgt. Die Entstehung des Eisensandsteins ist vielmehr auf die Stauung des in die Tiefe sackenden Sickerwassers über dem Ton zurückzuführen. Solche Stellen, wo Wasser-