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Ueber Land und Wcer.
Wviefmcrppe.
Redaktionelles:
Der neue Roman von Enüle Zola „Paris", unzweifelhaft die gewaltigste aller bisherige» Schöpfungen des großen französischen Romanciers, erscheint gegenwärtig in der Halbmonatsschrift „Aus sremden Zunge n". Daneben finden wir noch die Novelle „Tanwetter" von Erna Juel-Hansen (aus dem Dänischen), ferner „Zwei Skizzen" von Alberto Braga (aus dem Portugiesischen), sowie „Satire" von Mihail Eminescu (aus dein Rumänischen), während in der „Deutschen Noinanbibliothek" ein Berliner Roman, „Die Frau Rat" von Paul Oskar Höcker, sowie die Erzählung „Bonn passsr Is teinps" von H. von Beaulieu zum Abdruck gelangen, — Das erste Heft beider Zeitschriften (Deutsche Verlags-Anstalt in Stuttgart) ist durch zede Buchhandlung und Journal- Expedition zur Ansicht zu erhalten.
G. G. N. in Louisville, Schönsten Dank für Ihre liebenswürdige Anerkennung. — Ihr Wunsch wird erfüllt werden, nur müssen Sie sich ein Weilchen gedulden.
O, K. in St. Ueber solche Etikettensragen mögen Sie sich aus dem „Lexikon der seinen Sitte" von Kurt Adelfels unterrichten (Stuttgart, Schwabacher, 8. Auflage, geb. M. 4.50).
Ludwig S. in Kl. Mit Dank abgelehnt.
T. A. in K. a. Rh. Nicht auf litterarischer Höhe und darum nicht verwendbar.
E. H. in K. Der „Berliner Lokalanzeiger" dürfte am meisten Ihren Bedingungen entsprechen, (Monatlich 1,50 M.)
E. R, in Tr. Wir können uns auf solche Vermittlung nicht einlassen.
A, von N. in E. Die Dichtungen des Prinzen Emil von : Schönaich-Carolath sind bei G, I. Goeschen in Leipzig erschienen; ' sie erfreuen sich bereits der vierten Auflage. '
PH. H—e in Frankfurt a, M. Kein Auge dürste trocken bleiben ! bei der Lektüre Ihrer schaurig-schönen Dichtung:
Der Kirchho ssgang.
Tönest Glocke schwer und bang!? —
Tönst so dumpf, und, ach, so kalt! -- Nah' mit Schreck du Kirchhofsgang! —
Wagen rasselt, — Peitsche knallt! —
Rosse schnauben, feurig, wild!
In den Angeln knarrt das Thor! —
Vor mir steht sie — schön und mild, -s Sanft und schön, wie nie zuvor. — —
Starr, entsetzt weich ich zurück! —
Ach — ein Traum — ein leerer Traum! —
Keine Macht bringt Sie zurück!
Und doch, — und doch glaub' ich's kaum! —
Acht Uhr schlägt die Kuckucksuhr!
Kuckuck kalt und schauerlich! — —
Totes Liebchen — schlafe nur!
Schluinm're selig, ewiglich! — —
Zaust der Sturm am alten Haus.
Wirft die leichten Zügel ab,
Ueberfällt mich Schreck' und Graus! —
Bald auch finde ich mein Grab! — —
An der Thüre pocht es leis, —
Rust: Wann kommest, Edgar, du? —
Von der Stirne tropft der Schweiß,
Und ich finde keine Ruh'! — —
Neun Uhr schlägt die Kuckucksuhr Dumpf; — und jener letzte Scblag Stockte, — eine Weile nur; -- War das der letzte Schlag? — lieber jenem Eichenhain Der mir sonsten Ruhe gab Lieget grauer Dämmerschein! —
Lieget still wie's stumme Grab!
Wie vergänglich alles Sein!
Ach, wie rasch entflieht das Glück;
Alles Trug und falscher Schein,
Eitler Trug und böse Tück'! — —
Gerne geh' ich nun den Weg,
Den der Mensch nur einmal geht! —
Ew'ger Ruhe kurzer Weg! —
Leise nur das Herz noch bebt. —
Tönet Glocken, schwer und bang! —
Tönet mächtig noch einmal! —
Leitet mich auf letztem Gang! —
Dank sei Euch viel Tausendmal! —
Kränze, Blumen, Trauerflor!
Trauernd schwarzes Menschenmeer!
Herz, o Herz, was geht hier vor!? —
Herz, ich kenne mich nicht mehr! —
Kalter, dumpfer Grabgesang! —
Schauerliches Grabgebet! —
Glocken tönet, schwer und bang,
Für ein Herz, das schlafen geht!
N, L, in Melbourne. Diesmal haben Sie doch unrecht. Allerdings ist es eine redaktionelle Last, mit Anfragen über irgendwelche gleichgültige Dinge, über die sich bequem auf anderm Wege Auskunft erhalten ließe, behelligt zu werden, und solche müßige Fragen beantworten wir auch nur in Ausnahmsfüllen. Dagegen ist es uns ein Vergnügen, zu sehen, wie die Fäden zwischen Abonnenten und Redaktion sich „über Land und Meer" zu einem immer festeren Bande gestalten, und Zuschriften wie die Ihrige sind uns eine hohe Freude.
R. F. in Ludwigshafen. Schönsten Dank für das hübsche Berschen, mit dem Sie unsre Neujahrsgrüße erwidern.
Franz N. in W. Ihre freundlichen Grüße und Wünsche können wir, da ja unser Blatt längere Zeit zur Herstellung erfordert, nur verspätet erwidern, aber sie sind darum nicht minder herzlich gemeint. Auf weiteren fröhlichen Verkehr auch im neuen Jahre und in allen folgenden!
I. P. in Massillon, Ohio. Der Verwirklichung Ihres Wunsches haben sich Schwierigkeiten in den Weg gestellt, die noch nicht überwunden sind.
Abonnent in Zllri ch. Wir werden Ihren Wünschen nach und nach zu entsprechen suchen, doch muß dergleichen von langer Hand vorbereitet werden, und so mögen Sie sich vorläufig gedulden.
Olcl girl in Ulm, Gisela B. in Prag, Mädchen aus Westfalenland, Lisa und Tine in Bl., A. W. Q, in Crefeld, Jos. B. in Sürth, O. W. in Wesel, A W. inA,-B., Westpreußen, Zehnjähriger Abonnent in Cassel, Johannes B. in B. Schönsten Tank und herzliche Erwiderung der Grüße!
R. I. in W. Der Plllddemann-Verein ist am 12. Oktober 1897, dem Beerdigungstage des zu Berlin verstorbenen Komponisten, Konzert- sängers und Musikschriftstellers Martin Plüddemann, begründet worden. (Jahresbeitrag 4 Mark.) Zweck deS Vereins ist: Pflege der Plüddeniannschen Kompositionen, speziell der Balladen, sowie der Kunstgattung der Ballade überhaupt, Sammlung und Herausgabe der ungedruckten Plüddemannschcn Werke, Setzung eines Grabdenkmals für den Verstorbenen. Vorsitzender des Vereins ist der auch als Musikschriftsteller vorteilhaft bekannte Prediger 1)r. Max Nnnze in Berlin, Paulstraße d.
A. Kr, in Riga. Taubstumme von Geburt besitzen selbstverständlich Denkvermögen.
Bi er kur. Empfehlenswerte Werke für Ihre Zwecke sind das Kaufmännische 11 n i v er s a l - K o n v e r s a t i o n s l e x i k o n von A d o l f B en e - dikt (gebundenM, 3. — ) und Rothschilds Schatzkästlein des kaufmännischen Wissens (gibunden Bi. 1. ), beide in L-chwabachcrs Verlag zu Stuttgart erschienen.
L, G. in W. SudermannS neues Drama „Johannes" ist im Verlage voll I. G. Cotta Nachfolger in Stuttgart erschienen.
M. V. R. in B. Ein sehr empfehlenswertes Handbuch des politisch Wissenswerten ist die schon in zweiter Auslage erschienene „Deutsche Bürgerkünde" von Landgerichtsdirektor Georg Hoffmann und Oberlehrer vr. Ernst Groth «Leipzig, Fr, W, Grunow). In dem großen Labyrinthe der Gesetzgebung erweist sich das Buch als ei» zuverlässiger Führer,
Guido F. in Wien. Für die Weihnachtsnummer kam leider Ihr Gedicht zu spät, aber cs ist so schön, daß wir es noch nachträglich bringen: An Helenchen!
(Bei Ueberreichung eines gestickien Taschentuches,)
Nehmen Sie zum Angebinde Dieses TUchlein von mir hin;
Daß es freundlich' Aufnahm' finde,
Verbürgt mir Ihr bescheid'ner Sinn,
Jedoch möcht' ich mit ein'gcn Zeilen Bei dem Zwecke noch verweilen:
„Wenn Sie sich bei Tanz ergötzen Und Tropfen Ihre Stirne netzen,
Oder wenn, ich sollt'L verschweigen Perlen sich am Näschen zeigen:
Wenn manchmal gar, Gott mag's nicht wollen Thränen aus den Aeuglein rollen;
Dann wird dieses Tllchlein klein Ihnen gern zu Diensten sein, —"
Es wird auch bei Sturmes Wütheu Vor Erkältung Sie behüten.
Und wenn Sie's nach manchen Jahren Zur Erinn'rung noch bewahren.
Dann wird es wie ein Band verbinden Die Zukunft mit der Gegenwart Sein Winken einst dem Liebsten künden.
Daß Helene seiner harrt. —
„Wie wird sich da mein Tllchlein freun'n,
Zeuge Ihres Glück's zu sein!!
H. K. in S. Die Ansichten aus den deutschen Kolonien, die jüngst als farbige Postkarten erschienen, sind jetzt auch in Form eines zierlichen Albums mit erläuterndem Text auf der Rückseite zu haben (Berlin, Deutsches Kolonialhaus).
H. Ue. in di. Für den Privatgebrauch ganz nett, aber für die Oeffent- lichkeit unzulänglich.
Junger Statistiker in G, Ueber den Raum, den zurzeit London mit seinem städtischen Gebiet einnimmt, liegen zuverlässige Nachrichten nicht vor. Den größten Flächenraum weist unter den derzeitigen europäischen Großstädten Kopenhagen mit 20100 Ar auf, dem sich Budapest mit 20090 Ar anschließt. Dann folgen Wien mit 17812 Ar, Köln a.RH. mit II106 Ar, Paris mit 7802 Ar, Hainbug mit 7711 Ar, Frankfurt a. Bi. mit 7451 Ar, Berlin mit 6338 Ar, Rom mit 1572 Ar. Es kommt dabei allerdings nur die Gejamtgrundflüche in Betracht, ohne Rücksicht auf den verbauten Raum, den Straßengrund und die öffentlichen Gärten, Näheres über die Einzelverhältnisse finden Sie in Otto Hübners altbewährten „G e o - graphisch-statisti scheu Tabellen" (Ausgabe 1897, herausgegcben von Professor v. Jumschek, Frankfurt a. M, bei H. Keller) auf Seite 95 und 96.
Max F. in Dresden. Wir verstehen Ihre Anfrage nicht und bitten, sie deutlicher zu wiederholen. Eine frühere Anfrage ist nicht in unsre Hände gelangt.
M. R. in Moskau. Die Adresse der Autorin ist: Rom, Via Gre- goriana 13.
Abonnent in L„ Böhmen. I. Wir werden Ihrem Wunsch zu entsprechen suchen. 2. 11ns unbekannt.
Johanna P. in B. Mit Dank abgelehnt.
Richtige Lösungen sandten ein: Anna Mildner in Leipzig (2). F. Lorenzen in Villwärder. Johanna nnd Alma v. T. in Wiesbaden, Dr. Brllnner in Philadelphia (3). Thekla Neuhaiis in Lemberg. „Köbi" in Bern. JLa Löwenthal in Sofia. H. D. in Burgsteinsurt <2H ? in Paris (2). v. R. in Berlin (4). „Sarolta" in Warschau. Hans Müller in Eßlingen. „Mosclblümchen" in Koblenz (2), „Antonie und Emma" in Marburg (3). „Maus und Muki" in Hamburg (2). F. K, in St. Ingbert (2). „Marfa" in Bukarest. Georg Büchler in Meiningen. Adelaide v. R. in P. (3). Leo Klabermann in Detroit. „Wilhelmine und Kail" in Broich. „Viola" in Palermo (2). „Bärbels" in Ulm <2>. 1)r. A. in Berlin. Kate D. in Lausanne (2). Fr. Henriette Helbling-Tschudy in Zürich (2),
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