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Abfeuern der Leuchtbombe.
Schießübungen an der Kriegsschule zu Aontainebteau.
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Henri IV. formiert, und die Schüsse werden ans verschiedene (wirkliche) Entfernungen abgegeben, von 1200 Meter mit Kartätschen bis zu 4000 Meter mit Granaten und Melinit- bomben, teils auf bewegliches Ziel, teils auf feste Scheiben. Die Schüsse werden sprungweise abgefenert, das heißt auf wechselnde Entfernungen, vorwärts und rückwärts, zur genauen Regulierung des Zielens. Bei den Manövern von Chälons werden diese Hebungen in größeren: Maßstab ausgeführt, dann s -
aber mit Unterstützung von Infanterie.
Die festen Ziele geben Infanterie- Compagnien in allen Gefechtsstellungen oder Artilleriebatterien mit ihren Bedienungsmannschaften zu erkennen; die Leute werden dabei durch Strohpuppen dargestellt, die in alte, abgetragene Uniformstücke gesteckt
sind, die Kanonen durch dünne Holzverschalungen. Nach dem Schießen begeben sich die Offiziere gruppenweise nach der Zielstätte, um sich von der Wirkung zu überzeugen; aus einer gewissen Entfernung stellt diese sich als eine schreckliche dar, denn in allen Leibeslagen gewahrt man
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richtigen Entfernung befänden. Wenn nun die Hebungen beginnen, ist es lustig, zu sehen, wie bei dem Einschlagen der Geschosse die kleinen Figürchen, die den Feind darstellen, in die Höhe schnellen. Beim Richten der Geschütze müssen natürlich die Knrbeldrehungen so bemessen werden, daß die angenommenen Entfernungen gewahrt werden, sonach 100 Nieter für 1000 gelten, 200 für 2000 und so fort. Die Schießprümien für erzielte Treffer beschränken sich auf Einträge in die Schießbücher der Offiziersaspiranten.
Die Schießbahn liegt mitten im Walde von Fontainebleau, sie hat eine Länge von nur 4000 Nieter, doch genügt diese für die Schulübungen; die Hebungen, die ein weiteres Feld erfordern, werden in Chälons an der Marne abgehalten. Die Festung?- und Belagernngsbatterien stehen auf der sogenannten Spielbahn Heinrichs IV. (mall Henri IV.). Wir führen in einer unsrer Abbildungen eine Lehrbatterie vor, die sich ans kurzen Belagerungsgeschützen (Haubitzen) von 150 Millimeter Kaliber zufammen- setzt. Ein derartiges Geschütz wiegt mit Lafette 2150 Kilogramm und schleudert ein Geschoß von 40 Kilogramm auf eine Entfernung von 6000 Nieter. Die deutsche Artillerie hat ein entsprechendes Geschütz von 140 Millimeter Kaliber mit einem Geschoß von 38 Kilogramm. Sechs Mann genügen zur Bedienung des Geschützes. Die Zöglinge der Schule von Fontainebleau müssen die Manöver zu Chälons mitmachen und sich eine gründliche Kenntnis der Handhabung und Konstruktion der sämtlichen Geschütze und Vorrichtungen aneignen, die zur Belagerung?-, Festungsund Feldartillerie gehören.
Für die Hebungen mit den Feldgeschützen wird die Artillerie in Fußbatterien auf einem Platze vor der Mail
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Geläudebeleuchtung durch die Fallschirmboinbe.
Ziel, das ein Dorf darstcllt.
Verwundete und Tote, die Opfer des Kampfes; schaut man aber etwas näher zu, so Nimmt der Anblick etwas Kölnisches an: die von den Kartätschen und den Granatsplittern zerrissenen Strohmänner mit ihrer zerfetzten Lumpenhülle rufen auch auf dem Gesichte des Ernsthaftesten unwillkürlich ein Lächeln hervor.
Oft stellt das Ziel auch ein Dorf oder ein Bauerngehöft dar, die aus bemalten großen Brettern hergestellt werden, so daß man aus einer gewissen Entfernung wirkliche Häuser, Bäume, Mauern, Kirchen und ähnliche Gegenstände, sowie die Verteidiger derselben vor sich zu haben glaubt. Dank einer sinnreichen Vorrichtung stürzen diese Bretter zusammen, sobald sie von einer bestimmten Anzahl von Geschossen getroffen worden sind, während auch der stärkste Windstoß ihnen nichts anzuhaben vermag. Zuweilen kommt es vor, daß die Zielgegenstände vom Feuer ergriffen werden, alsdann wird das Schießen sofort eingestellt, und es eilen Löschmannschaften
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