Heft 
(1897) 09
Seite
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Professor Alexander <Liezcii-Mayer.

ÄleXanöer LieM!-A(cwer f.

Dlünchen verschied am 19. Februar im Alter von 8^ 59 Jahren Alexander Liezen-Mayer, der ausgezeichnete Historien-, Porträt- und Genremaler. Am 24. Januar 1839 zu Raab in Ungarn geboren, erhielt der Verewigte seine erste künstlerische Vorbildung in Wien, siedelte jedoch bald nach München über, wo Pilotp ihn 1862 in sein Atelier aufnahm. Seine ersten größeren Werke waren die Heilig­sprechung der Elisabeth von Thüringen und Maria Theresia im Garten zu Schönbrunn, das Kind einer Bettlerin stillend. Erst 1867 verließ er die Schule Pilotys, dem er jedoch in treuer Verehrung zugethan blieb. Im Beginn der siebziger Jahre wandte er sich jenem Stoffgebiet zu, auf dem er seine größten Erfolge erzielen sollte, der Illustrierung klassischer Dichtwerke, sei es durch Oelbilder, die einzelne

icenen darstellten, sei es durch ganze Cyklen, wie die fünfzig Blätter zu GoethesFaust" und die zweinnddreißig Blätter zu SchillersGlocke". Für dieScheffel-Galerie"

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Der Prozeß Zola: Vberst prrquart an der Zeugsnschranke. lieber Land und Meer. Jll. Qkt.-Hefte. XIV.

Professor Alexander Liezen-Maver.

zeichnete er drei Darstellungen zuEkkehard". Im Jahre 1877 zum Mitglied der Wiener Akademie ernannt, wurde er 1880 mit der Leitung der Stuttgarter Kunstschule betraut, jedoch schon 1883 als Professor für Historien­malerei an die Münchener Akademie zurück- berufen. Unter seinen neueren Wecken sind Tie heilige Elisabeth von Ungarn",Phi­lippine Welser vor Ferdinand 1.", sowie die Thronerhebung des Matthias Corvinus" hervorzuheben, die dem Künstler auf der Bndapester Millenninnisausstellung die große goldene Medaille einbrachte.

Der noröamerikanische A'myerkreryer ,Mame^

der am 15. Februar im Hasen von Havanna durch eine in ' ihren Ursachen bisher nicht aufgeklärte Explosion zerstört wurde, war in der Kriegsmarine der Vereinigten Staaten eines der jüngsten Schisse, denn erst 1891 war der Kreuzer vom Stapel gelaufen. Rach den kubanischen Gewässern kommandiert, lag dieMaine" seit dem 25. Januar im Hasen von Havanna vor Anker. Wie dort am 15. Februar die furchtbare Katastrophe er­folgte, wird von einem der Ueberlebenden geschildert: Tie meisten Offiziere waren ab­wesend, da sie eine Einladung angenommen hatten, an Bord eines andern amerikanischen Schisses zu. speisen. Die Mannschaften waren alle an Bord und schliefen größtenteils. Gegen zehn Uhr abends entstand eine furchtbare Explosion, gleichzeitig brachen Flammen an verschiedenen Stellen hervor, Hornsignale ertönten, eine Menge Mannschaften eilten an Deck. Anfänglich wurden sie an die Pumpen beordert, aber dann erfolgte eine zweite, noch furchtbarere Explosion. Die

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