Heft 
(1897) 11
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an ziemlich ausgeregt, und jeder ihnen Znhörende hätte sofort das Gefühl haben müssen, daß hier viel Explosionsstoff anfgehäuft sei. Trotzdem ging es zunächst gut; Wrschowitz hielt sich in Grenzen, und selbst Cujacius, der nicht gern andern das Wort ließ, freute sich über Puschs Schwadronage, vielleicht weil er nur das heraushörte, was ihm gerade paßte.

Lieutenant von Szilagy man kam vom Hun­dertsten aufs Tausendste wurde bei den Fragen, die hin und her gingen, von ungefähr auch nach seinem Novellenbande gefragt und ob er Freude daran gehabt habe.

Nein, meine Herren," sagte Szilagp,das kann ich leider nicht sagen. Ich habe IWIUs pereimm ans eigne Kosten Herstellen lassen und hnndertzehn Rezensionsexemplare verschickt, unter Beilegung eines Zettels; der ist denn auch von einigen Zeitungen abgedrnckt worden, aber nur von ganz wenigen. Im übrigen schweigt die Kritik."

O, Krittikk," sagte Wrschowitz.Ich liebe Krittikk. Aber gutte Krittikk schweigt."

Und doch," fuhr Szilagy fort, der sich in dem etwas delphischen Ansspruch des guten Wrschowitz nicht gleich zurechtfinden konnte,doch sind diese schmerzlichen Gefühle nichts gegen das, was voraus­gegangen. Ich unterhielt nämlich vor Erscheinen des Buchs die Hoffnung in mir, einige dieser kleinen Arbeiten in einem Parteiblatt, und als dies miß­lang, in einem Familienjournal unterbringen Zn können. Aber ich scheiterte..."

Ja, natürlich scheiterten Sie," sagte Pusch, das spricht für Sie. Lassen Sie sich sagen und raten, denn ich weiß in diesen Dingen einiger­maßen Bescheid. War nämlich drüben, ja ich darf beinah' sagen, ich war doppelt drüben, erst drüben in England und dann drüben in Amerika. Ta ver­steht man's. Ja, du lieber Himmel, dies bedruckte Löscbpapier! Man lebt davon, und es regiert die Welt. Aber, aber. Und dabei, wenn ich recht gehört habe, sprachen Sie von Parteiblatt, furchtbar. Und dann sprachen Sie von Familienjournal, zweimal furchtbar!"

Haben Sie selbst Erfahrungen gemacht ans diesem schwierigen Gebiete?. . ."

Nein, Herr von Szilagy, so tief ließ mich die Gnade nicht sinken. Aber ich treibe mein Wesen über dem Strich, und wenn man so Wand an Wand wohnt, da weiß man doch einigermaßen, wie's bei dem Nachbar anssieht. Ach, und außerdem, wie so mancher hat mir sein Herz ausgescbüttet und seine liebe Not geklagt! Wer's nicht leicht nimmt, der ist verloren. Roman, Erzählung, Kriminal­geschichte. Jeder, der der großen Masse genügen will, muß ein Loch zurückstecken. Und wenn er das redlich gethan hat, dann immer noch eins. Es gicbt eine Normalnovelle. Tiefverschulderer adeliger Assessor und ,Sommerlientenant', liebt Gouvernante von so stupender Tugend, daß sie, wenn geprüft, selbst darin bestehen würde. Plötzlich aber ist ein alter Onkel da, mit der Absicht, den halb entgleisten Neffen an eine reiche Cousine standesgemäß zu ver­heiraten. Höhe der Situation! Drohendster .Kon­

flikt. Aber in diesem bedrängten Moment entsagt die Cousine nicht nur, sondern vermacht ihrer Rivalin auch ihr Gesamtvermögen. Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie heute noch . . . Ja, Herr von Szilagy, wollen Sie damit kon­kurrieren ?"

Alles stimmte zu; nur Baron Planta meinte: vr. Pusch, Pardon, aber ich glaube beinah', Sie übertreiben. Und Sie wissen es auch."

Pusch lachte.Wenn man etwas derar: sagt, übertreibt man immer. Wer ängstlich abwägt, sagt gar nichts. Nur die scharfe Zeichnung, die schon die Karikatur streift, macht eine Wirkung. Glauben Sie, daß Peter von Amiens den ersten Kreuzzug Zusammengetrommelt hätte, wenn er so etwa beim Erdbeerpslücken einem Freunde mitgeteilt hätte, das Grab Christi sei vernachlässigt, und es müsse für ein Gitter gesorgt werden?!"

Sehr gutt, sehr gutt."

Und so auch, meine Herren, wenn ich von mo­derner Litteratur spreche. Herr von Szilagy, den wir so glücklich sind, unter uns Zu sehn, soll auf­gerichtet, seine Seele mit neuem Vertrauen erfüllt werden. Oder mit Heiterkeit, was noch besser ist. Er soll wieder lachen können. Und wenn man solche Wirkung erzielen will, ja, dann muß man eben deutlich und zugleich etwas phantastisch sprechen. In­dessen auch ernsthaft angesehen, wie steht es denn mit der Herstellung (ich vermeide das Wort,Schöpfung') und dann weiterhin mit dem Verschleiß der meisten dieser Dinge? Lassen Sie mich in einem Bilde sprechen. Da haben wir jetzt in unfern Blumen­läden allerlei Kränze, darunter den ans Eichenlaub und Lorbeer bestehenden und wegen besserer Dauer- barkeit auf eine herzhafte Weidenrute geflochtenen Urkranz. Und nun treten Sie, je nach der Situation, an die betrübte oder auch an die lächelnde Kranz­binderin heran, um zu Begräbnis oder Trauung Ihre Bestellung zu machen, Zu drei Mark oder zu fünf oder zu zehn. Und genau dieser Bestellung entsprechend, werden in den Urkranz etliche Georginen oder Teichrosen eingebunden und bei stattgehabtcr Höchstbewilligung sogar eine Orchidee von ganz un­glaublicher Form und Farbe."

.Kenne die Orchidee," rief Wrschowitz in höchster Ekstase,lila mit gelb."

Pusch nickte und fuhr fort:Und genau so mit der Urnovelle. Die liegt fertig da wie der Urkranz; nichts fehlt, als der Aufputz, der nunmehr freund­schaftlich verabredet wird. Bei Höchstbewilligung wird ein Verstoß gegen die Sittlichkeit eingeflochten. Das ist dann die große Orchidee, lila mit gelb, wie Freund Wrschowitz sehr richtig bemerkt hat."

Unter diesen Umstünden ist eS ein wahres Glück," sagte hier Baron Planta,daß Herr von Szilagy, wie ich höre, mehrere Eisen im Feuer hat. Was ihm die Novellistik schuldig bleibt, muß ihm die Malerei bringen."

Was sie leider nicht that und nicht thut," lachte Szilagy halb wehmütig,trotzdem ich vom Genrebild aus, mit dem ich anfing, eine Schwenkung gemacht und mich unter Anleitung meines Freundes