Teil eines Werkes 
Teil 2 (2003) Was können Kinder am Ende der Klasse 1?
Entstehung
Seite
37
Einzelbild herunterladen

Ergebnisse

Haben die Kinder im Verlaufe der Klasse 1 etwas dazu gelernt?

Es wäre schlimm, wenn diese Frage generell zu verneinen wäre.

Schaut man sich die Zahlen genau an, so sind einige interessante Feststellungen zu treffen. Es gibt Aufgaben mit sehr großen und solche mit kleinen oder sogar negativen Zuwächsen. Besonders groß sind die Zuwächse bei folgenden Aufgaben

106 von 41,8% auf 90,7%

3+4 von 542% auf: 91,2%

Verdoppeln von 33,3% auf 72,5%

Besonders große Zuwächse sind also erwartungsgemäß bei den Aufgaben festzustellen, die wesentliche Inhalte der Kasse 1 erfassen, zu denen also sicher in Klasse 1 viel geübt wurde. Wenig Zuwachs ist dann festzustellen, wenn der Anteil richtiger Lösungen bereits zu Beginn der Klasse 1 sehr hoch war(Deckeleffekt) oder wenn es um Aufgaben geht, die im Unterricht der Klasse 1 eine geringe oder gar keine Rolle spielen(Raumgeometrie).

Hier ergeben sich Fragen an den Unterricht z.B., ob nicht Potenzen der Kinder, Entwicklungs­möglichkeiten durch ein unzureichendes Lernangebot verschenkt werden.

Diese negativen bzw. kleinen Zuwächse beziehen sich auf folgende Aufgaben: Würfelbauten von 25,1% auf23,2% gesunken 7-5 von 92,8% auf... 91% gesunken Schätzen von. 30,6% auf 49,4% gestiegen

Aber auch bei den Aufgaben 4(8+6), 6(Dreiecke erkennen), 10(Bus) und 11(Halbieren) liegen die Zuwächse jeweils nur etwas über 20%. Hier wären durchaus größere Zuwächse möglich. Sie sind von uns auch erwartet worden.

Es muss noch einmal darauf hingewiesen werden, dass es sich um Durchschnittswerte handelt. De Ergebnisse für einzelne Klassen können durchaus anders aussehen.

Es gibt Klassen, die bei der Aufgabe 9(Würfelbauten), bei der insgesamt ein negativer Zuwachs zu verzeichnen ist, einen Leistungszuwachs erreicht haben. Einige Beispiele: Steigerungen von 0% auf 29%; von 14% auf 50%; von 48% auf 84% und von 14% auf 41% richtiger Lösungen sind in einzelnen Klassen festzustellen. Dagegen gibt es dann auch Klassen, bei denen der Abfall im Anteil richtiger Lösungen deutlicher als insgesamt ausfällt. Auch dazu Beispiele: Ein Abfall von 27% auf 0%, von 50% auf 5% und von 60% auf 11% richtiger Lösungen ist in einzelnen Klassen festzustellen. Hier werden die immer wieder festzustellenden großen Unterschiede deut­lich.

Schauen wir uns auf der anderen Seite die Aufgabe 8(10-6) an, bei der der Zuwachs mit fast 49% am größten war. Auch hier gibt es Klassen, bei denen der Zuwachs noch deutlich über diesem hohen Wert liegt. Als Beispiele können angegeben werden: ein Zuwachs richtiger Lösungen in einzelnen Klassen von 7% auf 73%, von 18% auf 96%, von 27% auf 100% und von 19% auf 100%.

Demgegenüber gibt es Klassen, bei denen der Zuwachs deutlich unter dem Durchschnittswert liegt. Als Beispiele seien genannt: ein Anstieg der richtigen Lösungen von 76% auf 81%, von 70% auf 91%, von 74% auf 100% und von 81% auf 100%. Bei diesen Beispielen wird der De­Ckeleffekt ganz deutlich: Wenn zu Beginn der Klasse 1 schon ein großer Anteil richtiger Lösun­gen festzustellen ist, sind die Möglichkeiten der Steigerung deutlich geringer, als wenn zu Beginn nur ein geringer Anteil richtiger Lösungen vorhanden war.