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Regionale und lokale Entwicklungen in Albanien - ausgewählte Beispiele / Dhimitër Doka
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Alle diese Städte und Gemeinden zusammen bilden die wichtigste Zuwanderungsregion Albaniens. Sie sind in Abb.7 nach drei Kategorien gegliedert, wo in der ersten vor allem die Städte Tirana und Durres sowie die Gemeinden, die an diese Städten grenzen, gehören. Dort ist die Bevölkerungszahl infolge von Zuwanderung im Jahre 2003 mehr als zweimal so groß wie im Jahre 1989. Es gibt sogar extreme Fälle, wie z.B. die Kommunen von Paskugan und Kamza, wo die Bevölkerungszahl im Jahre 2003 9,1-mal bzw. 7,3-mal so groß wie im Jahre 1989 ist. Zur zweiten Gruppe gehören die sogenannten Satellitenstädte von Tirana und Durres, wie z.B. Vora, Shijaku, Kashari, Rrashbulli, Zall-Bastar, deren Bevölkerungszahl in diesem Zeitraum um das 1,5-fache bis 2-fache zugenommen hat. Die dritte Gruppe umfasst vor allem die Dörfer und Kommunen des Hügelgebiets zwischen Tirana und Durres. Auch hier ist eine Steigerung der Einwohnerzahl bis auf das 1,5-fache zu registrieren.

Auf der Fläche der Hauptstadtregion wird besonders seit 1990 alles konzentriert: Bevölkerung, Investitionen, Bauen, Dienstleistungen, Industrie. So ist die Bevölkerungszahl der Region in dem Zeitraum von 1989 bis 2003 um ca. 250.000 Personen bzw. um mehr als 10% gestiegen, die Stadtbevölkerung um sogar etwa 50%, die Bevölke­rungsdichte um über 40%(Co-Plan Tirana 2003, S.124). Auf diese Region entfallen 55% aller wirtschaftlichen Betriebe des Landes, 48% der Industriebetriebe, 45% der Betriebe des Bausektors, 51% der Handelsbetriebe und 58% der Dienstleistungsaktivitäten(INSTAT 2004, S. 81-83).|

Diese große Verdichtung in der Hauptstadtregion ist nicht ein spezi­fisch albanisches Phänomen. Denn sie ist auch in fast allen anderen Transformationsländern festzustellen. Nur in sehr großen Staaten wie in Polen existieren daneben noch zwei bis drei weitere größere Zentren. Zu erklären ist die Dominanz der Hauptstadtregionen mit der dort vorhandenen weitaus besseren Infrastruktur und der Präsenz von Entscheidungsträgern, Banken, Verkehrsverbindungen und anderen Einrichtungen.

Daneben weisen die befragten Experten aber auch auf die gute

geographische Lage der Hauptstadtregion Albaniens hin. Sie nimmt

eine Knotenfunktion zwischen verschiedenen Inlands- und Auslands­

verbindungen ein. Diese wird demnach durch die folgenden Faktoren

charakterisiert:

1. die zentrale Lage mit schellen Verbindungen zu allen anderen Regionen des Landes;

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