2. die Nähe zu den anderen wichtigen Städten des Landes(Elbasan, Kruje, Fier, Vlore, Shkoder u. a.), die einerseits die Hauptstadtregion mit ihren human- und wirtschaftlichen Potenzialen beliefern, anderseits als Konsumenten der Produkte aus Tirana dienen;
3. den Hafen von Durres, der der größte des Landes ist. 85% des gesamten Wassertransportes des Landes werden hier abgewickelt;
4. den einzigen internationalen Zivilflughafen(mit zwei Inlands- und zehn Auslandsfluglinien).
Alle diese Faktoren spielen zusammen eine entscheidende Rolle für die Entwicklung dieser Region. Nach Aufhebung der Zuzugsrestriktionen für die Hauptstadtregion nach 1990 konnten diese Attraktionsfaktoren besonders wirksam werden.
Die Hauptstadtregion bietet auch gute natürliche Potenziale für ihre Entwicklung. Sie ist vor allem durch räumliche Ebenen charakterisiert, die in der Regel nicht höher als 100 m über dem Meerspiegelniveau liegen und gute Böden für die landwirtschaftliche Nutzung aufweisen. Aber auch die Hügelländer sind für die Landwirtschaft gut geeignet. Berge begrenzen die Region nur im Osten. Sie sind reich an Wäldern und Wasser und schützen die Küstenebene vor den kalten Winden des Kontinentes. Die Region ist durch ein ausgeglichenes Klima charakterisiert, weil sie unmittelbar an die Adria grenzt. So herrschen ein milder Winter und ein warmer Sommer. Für viele Zugewanderte ist deshalb das Klima einer von vielen anderen Gründen für ihre Zuwanderung. Vier relativ kleine Flüsse fließen durch die Region und begünstigen damit die landwirtschaftlichen und anderen Aktivitäten. Die Region ist an Bodenschätzen nicht so reich wie andere Regionen Albaniens, verfügt aber trotzdem über Potenziale, besonders über Steinkohle und Baumaterialien. Alle diese natürlichen Bedingungen bilden gute Möglichkeiten für die Entwicklung der verschiedenen wirtschaftlichen Zweige und menschlichen Aktivitäten.
Aber diese natürlichen Bedingungen allein können die bessere Entwicklung der Hauptstadtregion nicht erklären. Entscheidend sind vielmehr das Humankapital, die bessere Urbanisierung und die längere Tradition der allgemeinen sozioökonomischen Entwicklung. Diese Faktoren sind nach der Meinung von Experten sogar für die heutige Entwicklung viel wichtiger als die natürlichen Potenziale.
Infolge der Wirksamkeit dieser Faktoren lebt heute etwa 1/3 der gesamten Bevölkerung Albaniens nur in den Präfekturen von Tirana und Durres und 2/3 davon wohnen allein in den Städten von Tirana und Durres. Diese Bevölkerung ist überwiegend jung. Sie stellt damit
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