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Regionale und lokale Entwicklungen in Albanien - ausgewählte Beispiele / Dhimitër Doka
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sowohl ein großes Humankapital für den Arbeitsmarkt als auch ein relativ kaufkräftiges Konsumpotenzial dar.

In der Hauptstadtregion sind neben allen wichtigen Wirtschafts­aktivitäten auch die bedeutendsten administrativen Institutionen, Aus­bildungsmöglichkeiten, kulturellen Einrichtungen, Verkehrsverbindun­gen u. a. versammelt. Alle diese Sachverhalte zusammen ergeben die Gründe für die Verdichtung der in- und ausländischen Beziehungen in dieser Region.

Aber die Entwicklung in der Hauptstadtregion ist von einem großen Problem betroffen: Sie ist überwiegend chaotisch. Es mangelt an einem guten Management. Die Investitionen sind meist nicht produktiv. So sind in den letzten Jahren etwa 3 Milliarden USD vor allem im Bausektor(Häuser und Wohnungen) in der Hauptstadtregion investiert worden. Der gleiche Betrag wird auch gebildet durch die Sparsummen von Investoren und Einwohnern, die auf Bankkonten liegen. 70% dieser Sparsummen betragen jeweils mehr als 10 000 USD(nach den Gesprächen mit den Experten von Co-Plan in Tirana). Das zeigt gute finanzielle Potenziale, die die Hauptstadtregion hat. Aber wegen vieler Unklarheiten und Probleme der bisherigen Entwicklungen, wie z.B. der noch nicht geklärten Eigentumsrechte, der mangelhaften Infrastruktur besonders in der Energie- und Wasserversorgung, der ungerechten Konkurrenz zwischen den Unternehmen wegen des Imports und der Korruption ist das Investitionsklima ungünstig. Deswegen werden viele dieser Potenziale nicht genutzt. Aus diesen Gründen halten die Experten die Schaffung und Realisierung einer neuen nationalen und regionalen Investitionspolitik und Strategie für erforderlich.

3.2.3 Vor- und Nachteile der demographischen und sozialen Transformation unter Berücksichtigung von Migrationspro­zessen und wirtschaftlicher Entwicklung

3.2.3.1 Zur demographischen und sozialen Transformation

In Folge der massiven Zuwanderung seit 1990 ist die Hauptstadtregion vielseitigen demographischen und sozialen Transformationen unter­worfen. Wie schon vor der Wende ist die Region die wichtigste Zuwanderungsregion des Landes, allerdings nunmehr ohne die regulierenden Eingriffe des Staates. Mit dem Wegfall dieser Kontrollen begann 1990 eine massive Zuwanderungswelle, die jedes Jahr viele Menschen aus unterschiedlichen Teilen des Landes nach Tirana brachte. In der Folge stieg die Einwohnerzahl rapide an. So leben

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