Die Zuwanderer in der Hauptstadtregion kommen aus allen Landesteilen(Abb. 9). Die Mehrheit stammt aus dem Norden und Nordosten, insbesondere aus der Präfektur Dibra mit 47% und Kukes mit 40% aller Migranten. Es handelt sich zu 70% überwiegend um junge Leute im Alter von 12-39 Jahren(INSTAT 2004, S. 25). Das Ausbildungsniveau der neuen Einwohner ist im Vergleich zur einheimischen Bevölkerung mangelhaft, was ihre Integration in den Arbeitsmarkt schwierig macht. Sie bilden die.Mehrheit der Arbeitslosen in der Hauptstadtregion.
Der andere Teil der Zugewanderten in der Hauptstadtregion, der aus dem Südosten und Süden des Landes kommt, ist im Vergleich dazu durch andere Merkmale gekennzeichnet. Hier überwiegen die Älteren, da die Jungen ihr Glück häufig in der Emigration(nach Griechenland, Italien usw.) suchen. Ein guter Teil dieser Gruppe sind auch Geschäftsleute. Die Zugewanderten aus dem Süden und dem Südosten haben im Allgemeinen ein besseres Ausbildungsniveau und können sich so etwa einfacher integrieren(INSTAT: Miggracioni ne Shaiperi, S. 28). Da sich unter ihnen auch viele gut Qualifizierte befinden, spricht man von einem inländischen„brain drain“ in Richtung der Hauptstadtregion.
So leben heute Hunderttausende Zugewanderter allein in der Hauptstadtregion. Ihr Zuzug hat das Bild und die vorherige Situation der Hauptstadtregion deutlich verändert. Eine ihrer unmittelbaren Auswirkungen ist die Unterschichtung des Arbeitsmarktes mit zahlreichen billigen Arbeitskräften.
Die Einwohnerzahl Tiranas hat in den ersten Transformationsjahren durchschnittlich um 7% jährlich zugenommen, in den letzten Jahren noch um 3-5%(Co-Plan Tirana 2004). Die gesamte Bevölkerung der Stadt ist allein im Zeitraum 1989-2001 um 41% gewachsen. Ca. 90% dieses Zuwachses resultiert aus Zuwanderung. Von allen Zugewanderten Albaniens in der Hauptstadtregion leben heute% in der Stadt Tirana und% in den agrarisch geprägten Gebieten der Peripherie (INSTAT 2004,$S.40). Innerhalb der Hauptstadtregion sind insbesondere die Peripherien gewachsen, die bis 1990 noch außerhalb der urbanisierten Zonen lagen und Ackerland oder Industrieräume waren. Vor allem dieser Zuwachs ist meist stürmisch und ungeplant verlaufen, weshalb sich Tirana heute in zwei Welten teilt: die moderne und relativ gut urbanisierte Welt innerhalb des Stadtringes(die Altstadt Tirana) und die chaotische sowie unsystematisch urbanisierte Welt der Stadtperipherie. Das gleiche Bild ist auch in Durres und anderen kleinen Städten der Region zu erkennen.
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