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Regionale und lokale Entwicklungen in Albanien - ausgewählte Beispiele / Dhimitër Doka
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Dörfern Unterschiede in den Lebensbedingungen und Entwicklungs­möglichkeiten festzustellen. Besonders schwierig und fast hoffnungs­los sieht die Situation in den Dörfern der Bergregionen aus, die fast vollständig entleert sind und bald nicht mehr existieren werden. In den Dörfern, die im Flachland mit guten Böden und in der Nähe von Städten liegen, besteht dagegen noch Hoffnung auf eine bessere Entwicklung. Diese hängt aber von vielen Faktoren ab. Die Landwirt­schaft wird weiter der wichtigste Wirtschaftszweig sein. Sie braucht aber viel Unterstützung und eine klare Perspektive, um sich weiter zu entwickeln. Die Lösung dieses Problems wird in der Erhöhung der landwirtschaftlichen Produktion und in der Absicherung der Vermark­tung gesehen. Dazu sind aber einige Voraussetzungen notwendig, wie z.B.: die Kooperation zwischen vielen kleinen einzelbäuerlichen Betrieben, um die starke Zersplitterung der landwirtschaftlichen Nutz­flächen zu vermeiden und um ihre Produktion konkurrenzfähig zu machen; die Unterstützung der inländischen Produktion durch bestimmte Gesetze und Erleichterungen; die Verbesserung der Infra­struktur, besonders bei Straßen sowie der Wasser- und Stromver­sorgung; die Stimulierung von kleinen und mittleren Investitionen im ländlichen Raum, besonders für die industrielle Verarbeitung von verschiedenen landwirtschaftlichen Produkten; Mechanisierung und anderes mehr.

Die untersuchten Dörfer und Kommunen verfügen neben der Land­wirtschaft auch über andere Entwicklungsalternativen und Möglichkei­ten, vor allem im touristischen Bereich sowie in der Fischerei und in der Forstwirtschaft. Eine bessere Kombination zwischen diesen ver­schiedenen Entwicklungsalternativen wäre sehr wichtig für die Zu­kunft. So könnten die Dörfer mehr Arbeitsplätze anbieten, und die Familieneinkommen könnten erhöht werden.

Die Migration, vor allem die Außenmigration, kann auf längere Sicht keine Entwicklungsperspektive darstellen. Besonders für die nicht qualifizierten Dorfbewohner wird es immer schwieriger, durch kurz­oder langfristige Migration in die Nachbarländer eine Arbeit zu finden und mehrere Einkommensquellen zu erschließen. So werden Einkom­mensmöglichkeiten durch Arbeitsmigration für die in den Dörfern verbliebenen Familien in Zukunft abnehmen. Daher wäre es zurzeit sinnvoller, das bisher akkumulierte Einkommen aus der Arbeitsmigra­tion für Investitionen zu nutzen und produktiv anzulegen, als auf eine wieder steigende Bedeutung der Migration zu hoffen.

Allgemein betrachtet, konnte durch die vorliegende Untersuchung herausgearbeitet werden, dass sich sowohl Albanien insgesamt als

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