Dörfern Unterschiede in den Lebensbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten festzustellen. Besonders schwierig und fast hoffnungslos sieht die Situation in den Dörfern der Bergregionen aus, die fast vollständig entleert sind und bald nicht mehr existieren werden. In den Dörfern, die im Flachland mit guten Böden und in der Nähe von Städten liegen, besteht dagegen noch Hoffnung auf eine bessere Entwicklung. Diese hängt aber von vielen Faktoren ab. Die Landwirtschaft wird weiter der wichtigste Wirtschaftszweig sein. Sie braucht aber viel Unterstützung und eine klare Perspektive, um sich weiter zu entwickeln. Die Lösung dieses Problems wird in der Erhöhung der landwirtschaftlichen Produktion und in der Absicherung der Vermarktung gesehen. Dazu sind aber einige Voraussetzungen notwendig, wie z.B.: die Kooperation zwischen vielen kleinen einzelbäuerlichen Betrieben, um die starke Zersplitterung der landwirtschaftlichen Nutzflächen zu vermeiden und um ihre Produktion konkurrenzfähig zu machen; die Unterstützung der inländischen Produktion durch bestimmte Gesetze und Erleichterungen; die Verbesserung der Infrastruktur, besonders bei Straßen sowie der Wasser- und Stromversorgung; die Stimulierung von kleinen und mittleren Investitionen im ländlichen Raum, besonders für die industrielle Verarbeitung von verschiedenen landwirtschaftlichen Produkten; Mechanisierung und anderes mehr.
Die untersuchten Dörfer und Kommunen verfügen neben der Landwirtschaft auch über andere Entwicklungsalternativen und Möglichkeiten, vor allem im touristischen Bereich sowie in der Fischerei und in der Forstwirtschaft. Eine bessere Kombination zwischen diesen verschiedenen Entwicklungsalternativen wäre sehr wichtig für die Zukunft. So könnten die Dörfer mehr Arbeitsplätze anbieten, und die Familieneinkommen könnten erhöht werden.
Die Migration, vor allem die Außenmigration, kann auf längere Sicht keine Entwicklungsperspektive darstellen. Besonders für die nicht qualifizierten Dorfbewohner wird es immer schwieriger, durch kurzoder langfristige Migration in die Nachbarländer eine Arbeit zu finden und mehrere Einkommensquellen zu erschließen. So werden Einkommensmöglichkeiten durch Arbeitsmigration für die in den Dörfern verbliebenen Familien in Zukunft abnehmen. Daher wäre es zurzeit sinnvoller, das bisher akkumulierte Einkommen aus der Arbeitsmigration für Investitionen zu nutzen und produktiv anzulegen, als auf eine wieder steigende Bedeutung der Migration zu hoffen.
Allgemein betrachtet, konnte durch die vorliegende Untersuchung herausgearbeitet werden, dass sich sowohl Albanien insgesamt als
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